Erft-Holzbrücken schneiden in Gutachten schlecht ab
Der Experte empfiehlt einen Ersatzneubau statt einer Sanierung.
Grevenbroich. Seit Jahren kritisieren Bürger und Politiker den Zustand der Erft-Holzbrücken auf dem ehemaligen Landesgartenschau-Gelände, nun bescheinigt ein Gutachter Handlungsbedarf. Gleich vier schadhafte Brücken sollen durch Neubauten ersetzt werden. Darüber informiert die Stadtverwaltung den am Dienstag. 20. März, tagenden Bauausschuss. Die Sitzung beginnt um 18 Uhr im Bernardussaal.
Im Rahmen der regelmäßig anstehenden Hauptuntersuchung hat das Unternehmen Bockermann Fritze Ingenieur Consult aus Enger insgesamt 20 der rund 80 Brücken der Stadt untersucht. Dabei erhielten die Erft-Holzbrücken von der Apfelwiese zur Feilenhauerstraße die Zustandsnote 3,4 (nicht ausreichend), die zweitschlechteste von insgesamt sechs Noten. Mit der gleichen Note schnitt auch die hölzerne Erftbrücke im Bend ab.
Einen etwas besseren Zustand attestierte der Prüfer der ebenfalls hölzernen Brücke zwischen der Stadtparkinsel und der Apfelwiese, sie erhielt eine 2,8 (ausreichend). Alle anderen geprüften Brücken aus Beton oder Stahl schnitten bei der Beurteilung besser ab — mit einer Ausnahme: Auch die Erft-Betonbrücke an der Breite Straße/Bahnstraße wurde mit der Note 2,8 bewertet.
Die Stadt hat nach der Untersuchung reagiert und an den vier Holzbrücken als Sofortmaßnahme die Fußbohlen und Handläufe reparieren lassen. Doch das reicht nicht. „Aufgrund des schlechten Allgemeinzustandes, insbesondere wegen der Schadensbilder an den tragenden Bauteilen, empfiehlt der Gutachter einen Ersatzneubau, da eine Sanierung nicht mehr wirtschaftlich erscheint“, erläutert Stadtbetriebe-Vorstand Florian Herpel.
Bei den Stadtbetrieben Grevenbroich wird zurzeit an der Planung für den Ersatz gearbeitet. Vorgesehen für die vier Neubauten sind Stahl/Holzkonstruktionen, da der Unterhaltungsaufwand bei dieser Lösung geringer sei. Zahlen, wie teuer die vier Neubauten werden, nennen die Stadtbetriebe noch nicht. Bei anderen untersuchten Brücken stehen Reparaturen an. Allerdings werden wegen der „angespannten Haushaltssituation“ in diesem Jahr „lediglich die unaufschiebbaren Instandsetzungsarbeiten ausgeführt“, informiert Florian Herpel die Politiker.