Erster Spatenstich für das neue „Leistungszentrum Wassersport“
An der Hafenmole I finden Ruderer und Kanuten bald ihr Zuhause.
Neuss. In Neuss werden vor dem Schützenfest Baustellen beseitigt, aber keine neuen mehr begonnen. Dieses eisern durchgehaltene Prinzip wurde durchbrochen, als an der Spitze der Hafenmole I der Grundstein für das neue „Leistungszentrum Wassersport“ gelegt wurde. Ein 700 000-Euro-Projekt mit vielen positiven „Nebenwirkungen“, so dass Joachim Goetz, der Vorsitzende des Neusser Rudervereins, von vielen Gewinnern sprechen konnte.
Die Ruderer und die Kanuten der SG Holzheim werden das neue Leistungszentrum vor allem nutzen. Sie verlagern ihre Bootshäuser und Steganlagen von der benachbarten Hafenmole II, wo sie wie eine städtische Exklave der wirtschaftlichen Entwicklung der Industriebrache von ehemals Ideal-Standard irgendwann im Weg gewesen wären, dichter an die Stadt. Mit dem Umzug, der 2016 abgeschlossen sein soll, bekommen beide Vereine eine Standortgarantie für ihre Trainingsstandorte. Am jetzigen Standort hatten die Häfen den Wassersportlern nur Jahresverträge angeboten. „Dieses Damoklesschwert schwebt nicht mehr über uns“, sagt Goetz.
Über die Idee, die Wassersportvereine zu verlagern, sei schon vor Jahren gesprochen worden, erinnerte der langjährige Sportdezernent Horst Ferfers, der als Pensionär zum ersten Spatenstich kam. Auch die Hafenmole I, das ehemalige Casegelände, sei früh im Gespräch gewesen, doch wurde der Standort aus zwei Gründen gekippt: Die künftige Nutzung der Industriebrache war damals offen und die Finanzierung nicht zu machen.
Diese Punkte haben sich geklärt. Auf der Brache hat der Automobilzulieferer Pierburg sein Werk Niederrhein errichtet, an dessen Westseite der Insel- und Uferpark entstand, der auch Platz für die Wassersportler bietet. Die Finanzierung wiederum konnte mit Hilfe von Stadt, Stadthafen GmbH und Spendern gesichert werden. Durch die trainierenden Ruderer und Kanuten wird der Uferpark belebt. Das beugt Vandalismus vor und ist ein Vorteil der Lösung. Die Neusser bekommen etwas zum Gucken und die Wassersportler gute Trainingsmöglichkeiten. Sollte das mit Pokalen belohnt werden, könne man noch anbauen, sagte Bürgermeister Herbert Napp. Platz haben die Wassersportler nun auch an Land genug. -nau