Ethik als Prüfstein für die Forschung
Prof. Garcia erhält den Meyerhof-Preis.
Neuss. Alle drei Jahre verleiht das Lukaskrankenhaus eine hohe Auszeichnung: Der nach Otto Meyerhof benannte Preis erinnert an den bedeutenden Wissenschaftler und Nobelpreisträger auf dem Gebiet des Muskelzellstoffwechsels und ebenso an einen Mann aus jüdischem Elternhaus, der von den Nationalsozialisten in Exil gedrängt wurde. Am Mittwoch erhielt Professor Alberto Garcia Gomez, Unesco-Beauftragter für Menschenrechte sowie Lehrstuhlinhaber für Bioethik an der päpstlichen Universität in Rom, im Zeughaus den Preis.
Hohe ethische wie wissenschaftliche Anforderungen stellt das Lukaskrankenhaus an die Preisträger. Mit Prof. Garcia wurde ein Jurist, Philosoph und Theologe mit enger Beziehung zur Medizin geehrt, der hohes Renommee genießt: nicht zuletzt durch seine immer neuen Diskussions- und Denkanstöße zum Thema „Ethik in der Medizin“.
Das griff Gesundheitsminister Hermann Gröhe in seinem Grußwort auf. Es werde ein Mann geehrt, der sich um die Schnittstelle von Forschung und Ethik in besonderer Weise verdient gemacht habe. Gröhe wörtlich: „Mit Menschen wie Ihnen verbinden wir die Hoffnung, dass ethische Werte und die damit verbundenen Diskussionen einen Prüfstein für den wissenschaftlichen Fortschritt bilden.“ Denn nicht alles, was technisch machbar werde, sei auch gut. Technik könne den Handelnden nicht das Denken abnehmen: „Es gibt Fragen im Leben, die sich nicht mit Computern beantworten lassen.“
Prof. Dr. Thomas Otto, Chefarzt der Urologischen Klinik, selbst ausgewiesener Forscher mit hohen ethischen Ansprüchen, hielt die Laudatio. Juan-Miguel Strauss, ehemaliger Vorsitzender der Jüdischen gemeinde Düsseldorf, übergab den Preis.