FDP: Brunnen sollen wieder sauberer sein
Die Technischen Betriebe wehren sich. Die Anlagen würden regelmäßig gepflegt.
Dormagen. Die Liberalen fahren beim Thema Sauberkeit große Geschütze auf: „Werbegag oder einfach nur Desinteresse der Stadt?“ stellen sie provokant in den Raum. Ausgangspunkt ist ihr Rundgang durch die Stadt, den sie regelmäßig unternehmen. Dabei stießen sie nach eigenen Angaben in Gesprächen mit Bürgern auf Unerfreuliches: der verschmutzte Rathausbrunnen vor dem Historischen Rathaus, der vielen Dormagenern ein Dorn im Auge sei, sagen sie.
Hans-Georg Döring, FDP
„Nach deren Aussage ist er zu einem Schandfleck geworden“, sagt Hans-Georg Döring, der für die FDP als Sachkundiger Bürger im Ausschuss Eigenbetrieb sitzt. Seine Mutmaßung: „Der öffentlichkeitswirksame Versuch der Stadtverwaltung, den Brunnen durch Flüchtlinge zu reinigen, war sichtbar ohne Erfolg. Wollte man das den Dormagenern wirklich als professionelle Reinigung verkaufen?“
Diesen Vorwurf weist die Verwaltung eindeutig zurück. „Die von der FDP genannte Aktion war eine Privatinitiative eines einzelnen Dormageners zusammen mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen“, sagt Stadt-Sprecher Harald Schlimgen, „das war eine einmalige Aktion“. Wenn es um die Pflege der städtischen Brunnen geht, dann ist dies die Aufgabe der Technischen Betriebe Dormagen.
Deren Leiter Gottfried Koch verweist auf die regelmäßige Reinigung der Brunnen und auf das zügige Eingreifen bei Schäden und Verschmutzungen. Der FDP ist wichtig, so Döring, „dass dieser schöne Brunnen wieder seine ursprüngliche Funktion als Attraktion im Herzen Dormagens erfüllen kann.“ Das will die Stadt auch und dafür setzt sie Geld und Personal ein. Koch schätzt, das es durchschnittlich 1300 Euro Kostenaufwand für jeden der städtischen Brunnen ist, im Jahr also insgesamt rund 15 000 Euro.
Dabei geht es um Kosten für Strom, Wasser, Brunnenversicherung, Reparatur und Wartung, aber auch um die Beseitigung von Vandalismus. „Zum Glück haben wir damit sehr, sehr wenig zu tun“, sagt Koch. Dennoch werden immer wieder Waschpulver oder fluoreszierende Stoffe ins Wasser geschüttetn. Ein „schlechter Scherz“, so Koch, mit fataler Wirkung. Denn die Technischen Betriebe müssen ausrücken, das Wasser ablassen, Brunnen und Rohre reinigen und ihn wieder befüllen. „Drei Stunden Arbeit gehen dafür drauf.“ Derzeit gibt es noch elf Brunnen in der Stadt.