Fest der Kulturen feiert Comeback
Nach zehn Jahren Pause wird am 3. Juli in Kaarst wieder das Multikulti-Festival „Viele Nationen — eine Stadt“ gefeiert.
Kaarst. Nach rund zehn Jahren Pause wird es eine Neuauflage des Multikulti-Festes „Viele Nationen — eine Stadt“ geben. Am 3. Juli wird erneut nationenübergreifend gefeiert. Das Programm, soweit es bereits feststeht, kann sich sehen lassen: In der Rathausgalerie sind Gesangs- und Tanzdarbietungen der Kaarster Nepalinitiative ebenso vorgesehen wie griechische und orientalische Tänze, mit „Kent Coda“ wird eine türkische Pop-Band auftreten. Marylyn Chirongoma aus Neuss wird afrikanische Lieder singen, Mark Koll wird Sänger aus den unterschiedlichsten Ländern vorstellen. Darüber hinaus ist mit einer Zusage von „Elele“ zu rechnen, einer Band mit vielen Migranten, aber auch Einheimischen.
Im Rathaus-Atrium sind Lesungen für Kinder und Erwachsene, Puppentheater gegen Gewalt und Rassismus und ein Benefizkonzert des Pianisten Jeremias Mameghani geplant. Auf dem Rathausvorplatz wird es so wie früher einen Markt der Kulturen mit kulinarischen Spezialitäten aus aller Welt geben. Im Albert-Einstein-Forum sollen ein oder zwei Filme zum Thema „Migration“ gezeigt werden.
Den Auftrag, nach einer Dekade erneut solch ein Fest zu organisieren, hatte der Kulturausschuss der Verwaltung bereits im April vergangenen Jahres erteilt. Hierzu waren 5000 Euro in den Haushalt 2016 eingestellt worden. Außerdem war der Verwaltung aufgetragen worden, Förderprogramme „anzuzapfen“, beispielsweise beim Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales — das war naheliegend angesichts der zahlreichen Flüchtlinge, die in den letzten Monaten nach Kaarst gekommen sind. Die Verwaltung erklärte in der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses, dass das Fest als nicht förderfähig beurteilt wurde. Jetzt müssen die 5000 Euro reichen.
Schade auch, dass das Fest nicht im Stadtpark, sondern auf dem Neumarkt stattfinden wird. Der Grund hierfür: Die Mittel für die Ertüchtigung des Parks wurden im Haushalt 2016 nicht bereitgestellt — es ging um Anschlüsse für Strom und Wasser. Was im Ausschuss für Unverständnis sorgte: Gefeiert hätte eigentlich gemeinsam mit dem Stadtjugendring werden sollen, der regelmäßig das Familienfest „Picknick im Park“ veranstaltet. Doch der hat die Zusammenarbeit abgelehnt. „Es hat einige Gespräche gegeben. Die Vertreter des Stadtjugendrings haben uns zu verstehen gegeben, dass sie ,Picknick im Park’ lieber allein feiern möchten, da sonst das Konzept verwässert werden könnte“, erklärte Dieter Güsgen vom Kulturamt.
Güsgen gab zu, dass er „Viele Nationen — eine Stadt“ am liebsten im Stadtpark gesehen hätte, kann sich aber auch mit der Alternative anfreunden: „Wir werden den Neumarkt nutzen mitsamt der Rathausgalerie und dem Atrium, sodass wir nicht so vom Wetter abhängig sind“, sagte er.