Film fängt die Stimmung der Special Olympics ein

Der fünfminütige Film über das Event im Juli in Neuss wurde gestern vorgestellt. Jugendliche des Scholl-Hauses halfen bei den Dreharbeiten.

Foto: Andreas Woitschützke

Neuss. Eigentlich ist Fabian Schulz ganz andere Filme gewohnt. Theater und Tanz gehören zu den Hauptgenres des hauptberuflichen Musikers und Sounddesigners. Doch nun hat der 36-Jährige, der am Institut für Musik und Medien in Düsseldorf studierte, sein Portfolio um eine Sparte erweitert — sein erster Sportfilm ist fertig gedreht, geschnitten und bereits auf der Internetplattform YouTube zu sehen.

Aber wie kam es dazu? Anlässlich der zweiten Landesspiele der Special Olympics NRW bat die Stabsstelle Inklusion der Stadt Neuss Schulz darum, das Turnier filmisch festzuhalten. Und zwar in Zusammenarbeit mit Jugendlichen des Geschwister-Scholl-Hauses. Sozialdezernent Ralf Hörsken hatte — auch aus Kostengründen — angeregt, den Film in Kooperation mit der städtischen offenen Kinder- und Jugendeinrichtung umzusetzen.

„Wir waren jeden Tag vier bis fünf Stunden unterwegs. Am Ende hatten wir rund achteinhalb Stunden Rohmaterial zur Verfügung“, sagt Schulz, der dann alles auf gut fünf Minuten komprimierte. Das Geschwister-Scholl-Haus kennt er gut. Schließlich war er dort ein Jahr lang als Honorarkraft tätig.

Das Endergebnis wurde gestern in der Einrichtung an der Leostraße präsentiert. Begeistert zeigt sich unter anderem Mirjam Lenzen, die Inklusionsbeauftragte der Stadt Neuss: „Die Atmosphäre des Turniers kommt sehr gut rüber. Auch Menschen, die nicht dabei sein konnten, bekommen dadurch einen guten Eindruck.“ Thomas Gindra, Vorstandsmitglied bei den Special Olympics Deutschland, bezeichnet den emotionalen, mit Musik unterlegten Clip sogar als „den bislang schönsten“.

Unterstützung erhielt Fabian Schulz von zwei Jugendlichen aus dem Geschwister-Scholl-Haus, die vor allem Stimmungsbilder aus dem Publikum einfangen sollten. „Wir haben natürlich erst mal überlegt, wer dafür in Frage kommt“, sagt Einrichtungsleiter Werner Michels. Er wurde fündig — und fragte unter anderem den 13 Jahre alten Max, der sofort zusagte. „Das ist mein erstes öffentliches Filmprojekt“, sagt er. Früher habe er schon im „Forum Freies Theater“ in Düsseldorf geschauspielert. Als besonders beeindruckend empfand er den Fallschirmsprung bei der Eröffnung der Spiele.

Sportdezernent Matthias Welpmann erinnerte sich gestern noch einmal an das erste Gespräch mit den Verantwortlichen der Special Olympics. „Wir haben relativ spontan, gesagt, dass wir das hinkriegen — dann nahm alles seinen Lauf.“

Mit dem Verlauf des Turniers zeigt sich Welpmann äußerst zufrieden: „Die Atmosphäre war toll. Diese Special-Olympics-Bewegung kann wirklich ein unglaubliches Momentum in der Stadt entfalten.“ Für die Stadt Neuss sei es zudem eine Bestätigung gewesen, dass sie große Sportveranstaltungen dieser Art gut durchführen kann. „So etwas machen wir jederzeit gerne wieder“, so der Sportdezernent.