Flüchtlinge: 100 weitere Plätze in früherer Schule

Neuss. Die Suche nach Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge geht weiter. Nicht nur in der Landeseinrichtung im früheren Alexianer-Krankenhaus wird die Platzzahl — voraussichtlich in der zweiten Novemberwoche — um 450 aufgestockt, auch die der Dependance in der ehemaligen Förderschule am Wildpark.

Insgesamt werden es dann 550 Plätze mehr sein. Dies haben das Land Nordrhein-Westfalen, die Bezirksregierung Arnsberg und die Stadt Neuss jetzt vereinbart, so Sozialdezernent Stefan Hahn.

„In der früheren Schule am Wildpark wird ab Mitte Oktober auch die Turnhalle genutzt, so dass es dort 100 zusätzliche Plätze gibt“, berichtet Hahn. Die Notunterkunft in der ehemaligen Förderschule mit dann 400 Plätzen sei allerdings zeitlich begrenzt. Ende Juni 2016 soll sie aufgegeben werden, weil ab dem 1. Juli 2016 weitere 400 Plätze auf dem Gelände der Alexianer-Brüder zur Verfügung stehen — dort gibt es dann insgesamt 2000 Betten.

Durch diese Maßnahmen wolle man dazu beitragen, dass das Land NRW nicht gezwungen ist, Großturnhallen als Notunterkunft zu belegen, erklärt Hahn. Die Stadt profitiert aber auch von den Landesplätzen, denn sie werden auf das Neusser Kontingent angerechnet, so dass die Stadt in dieser Größenordnung keine eigenen Flüchtlingsunterkünfte bauen muss.

Die ersten Bauten sind bereits angelaufen. Am Nordbad entsteht ein Heim in Containerbauweise. „Die nächsten Container werden in sechs bis sieben Monaten geliefert“, berichtet Hahn. Mittlerweile betrage die Lieferzeit acht bis neun Monate. „Solange versuchen wir, uns mit angemieteten Gebäuden, in Einzelfällen mit Hotelzimmern, über Wasser zu halten.“

Man könne auch nicht jeden Wohncontainer nehmen. „Wir bekommen zwar immer wieder Angebote, müssen uns aber an die Verfahrensvorschriften und deutschen Normen halten“, erklärt der Sozialdezernent. „Außerdem müssen die Container vom Zuschnitt her auf unsere Standorte passen.“ Angebote zum Beispiel von Unternehmern aus der Türkei — wie kürzlich eingegangen — zu überprüfen, sei nahezu unmöglich. „Wir haben keine Zeit, Leute nach Istanbul zu schicken, die die Container überprüfen.“ sug