Gasleitung nach Rohrbruch geflutet
Der Bruch der Wasserleitung am Freitagabend hatte weitreichende Folgen für die Anwohner.
Neuss. Wasser, das in Häusern an Rembrandtstraße und Nixhütter Weg im Ortsteil Selikum aus den Anschlüssen von Gasleitungen sprudelte, alarmierte am Samstagmorgen den technischen Notdienst der Stadtwerke. Dessen Mitarbeiter hatten gerade erst die dringendsten Probleme behoben, die durch den Bruch der Haupttransportleitung für Trinkwasser unter der Kaiser-Friedrich-Straße am Freitagabend gegen 18.30 Uhr entstanden waren, als sie angesichts dieses Lecks — und eines weiteren Wasserrohrbruchs an der Straße Am Römerlager in Grimlinghausen — jede Aussicht auf einen Feierabend begraben konnten. Den Schaden in Grimlinghausen hatten sie am Samstagnachmittag im Griff, doch in Selikum dauerte es bis Sonntagabend, bis die Gasversorgung wieder stand.
Nach einer ersten Analyse des Versorgungsunternehmens hängen alle diese Fälle zusammen. Ursache wären dann der Bruch der Hauptwasserleitung an der Kaiser-Friedrich-Straße und als Folge davon die Druckschwankungen im gesamten Trinkwassernetz der Stadtwerke. Für Wasserrohrbrüche an den Straßen Am Palmstrauch in Weckhoven und an der Cranachstraße in Selikum, die der Stadtwerke-Notdienst noch in der Nacht zum Samstag abdichten konnte, trifft das wohl auch zu. Im Bereich Rembrandtstraße/Nixhütter Weg aber will Wolfgang Lenhart als technischer Leiter der Stadtwerke andere Ursachen noch nicht restlos ausschließen.
Ihn macht skeptisch, dass dort rund zweieinhalb Kilometer einer Gasleitung mit einem Durchmesser von 30 Zentimetern restlos mit Wasser vollgelaufen waren, als Samstagfrüh die Gasversorgung zusammenbrach. „Das könnte auch über Monate gegangen sein“, sagt Lenhart, dessen Suchtrupps unter der Ausfahrt der Bushaltestelle Ittenbachstraße am Nixhütter Weg gleich zwei Lecks nebeneinander fanden — eins an der Wasserleitung und eines an der parallel verlaufenden Gasleitung. Durch das muss seiner Ansicht nach das Wasser in die Gasleitung eingedrungen sein. Weil der Wasserdruck den in der Gasleitung um ein Vielfaches übersteigt, schließt Lenhart aus, das aus dem Leck Gas ausgetreten ist. Beide Lecks waren um 2.20 Uhr am Sonntagmorgen dicht.
Am Sonntagvormittag gingen Techniker der Stadtwerke dann daran, die gut 80 Gebäude und Haushalte, die seit Samstagmorgen ohne Gas gewesen waren, wieder anzuschließen. Einer der ersten Kunden war dabei das Café Zimmermann, dessen Inhaber Josip Peic seinen Gästen seit Samstag nur Schnitzel aus der Fritteuse anbieten konnte. „Das bereiten wir nie so zu“, sagt Koch Milutin Rakic.
Die Haushalte in Selikum hatten die Stadtwerke noch am Samstag mit Heizlüftern versorgt, so wie sie für die Kunden an der Straße Am Römerlager am Samstag einen Tankwagen mit Trinkwasser zur Verfügung gestellt hatten. Die Hauptleitung an der Kaiser-Friedrich-Straße war Samstagabend repariert. Dort werden am heutigen Montag noch die Restarbeiten erledigt.