Zeitreise durch 50 Jahre Rockmusik
Auch die vierte Auflage der Kaarster „Pop-History-Night“ war ein voller Erfolg. Beide Konzerte waren nahezu ausverkauft. Im Mittelpunkt stand die Coverband „in between“.
Kaarst. Nach den Kennzeichen auf dem Parkplatz am Freitagabend zu urteilen, spricht sich ein Kaarster Event bei Fans der orchestralen Popmusik besonders herum: Die Kaarster „Pop-History-Night“ fand diesjährig zum vierten Mal im Albert-Einstein-Forum (AEF) statt, doch kaum eine Veranstaltung hat sich im Kulturkalender in so kurzer Zeit so nachhaltig etabliert. Ergebnis: Zwei nahezu ausverkaufte Abende und jede Menge begeisterte Fans.
Rund um die Lokalgrößen „in between“, eine dreiköpfige Coverband mit überregionalen Ambitionen, scharten sich zur künstlerischen Unterstützung Freunde aus der Musikszene. Mit „Durch und Durch“ hatten sich die Verantwortlichen den Support einer der momentan angesagtesten regionalen Bands gesichert. Und ein Pop-Symphony-Orchestra gab dem Ganzen den notwendigen voluminösen Akzent. Die zahlreichen „Jungen Sinfoniker aus Kaarst“ stecken hinter diesem Klangkörper, der es auf stolze 40 Mitwirkende brachte. Der Platz auf der Bühne wurde dementsprechend eng.
Aber auch hinter und neben der Veranstaltungsfläche war jede Menge Betrieb. Ungezählte Hände sorgten an beiden Abenden des Wochenendes für einen technisch reibungslosen Ablauf. Bei so viel Bühnenbetrieb braucht es auch einen Dirigenten. Christian Dellacher war da genau der richtige Mann.
Mozart, Verdi oder sonstiger klassischer Vortrag stand aber nicht auf dem Programmzettel, vielmehr gab es einen fulminanten Trip durch 50 Jahre Rock- und Popgeschichte. Es gab die ganz großen Nummern unter anderem von Led Zeppelin, Alan Parsons Project, Prince, David Bowie, Brian Adams, Yes und Toto. Kalla Roeder — Frontmann und Sänger von „in between“ und an diesem Abend charmanter Moderator — hat die Stücke orchestergerecht umgeschrieben, und die positiven Reaktionen des Publikums werden ihn für diese Arbeit mehr als belohnt haben. Immer wieder gab es Szenenapplaus und Lobeshymnen, wohin man das Ohr hielt.
Der Düsseldorfer Peter Winckel (44) war mit seiner Ehefrau in Kaarst und beide staunten über die Kondition, die die Künstler auszeichnete: „Wie lange wollen die denn noch spielen, es geht ja bald auf Mitternacht zu!“ Rebecca Schreier (52) aus Mönchengladbach sprach für viele, als sie anerkennend sagte: „Man kann nur ahnen, wie viel Arbeit hinter solch einem Konzert steckt. Aber wenn ich den Spaß und die Begeisterung von Künstlern und Publikum sehe, dann hat sich jede Mühe gelohnt. Und dass es Kalla gefällt, spürt man deutlich!“ Schlagzeuger Markus Schillings und Keyboarder Mark Koll hatten aber ebenso erkennbar ihren Spaß. Koll, als Leiter der hiesigen Musikschule, wird sich außerdem sehr über den Fortschritt so manches jungen Talentes gefreut haben. Und so bleibt abschließend nur zu berichten, dass noch am Sonntag aus wohlinformierten Kreisen zu erfahren war, dass es im nächsten Jahr zu einer Fortsetzung der Pop-History-Night kommen wird.