Glasfaser-Ausbau startet im Neusser Süden
„Deutsche Glasfaser“ investiert 7,8 Millionen Euro. Auch Rosellen soll nun doch profitieren.
Neuss. Das Unternehmen „Deutsche Glasfaser“ hat seine Pläne für den Netzausbau im Neusser Süden fertiggestellt — und für Rosellen gibt es nun doch eine gute Nachricht. Nachdem es bis zuletzt so aussah, als würde der Ort wegen der nicht erfüllten, aber vom Unternehmen geforderten 40-Prozent-Quote nicht in den Hausanschluss-Bau gehen, gibt es eine Kehrtwende. „Wir müssen ohnehin Straßenbauarbeiten in Rosellen durchführen, da die Backbone-Verbindung durch den Ort verläuft“, sagt Nicole Holländer aus der Marketing-Abteilung der „Deutschen Glasfaser“. Als Backbone wird der Hauptstrang für das Glasfasernetz bezeichnet. Wegen der günstigen Lage zu den überregionalen Trassen bekommt Rosellen nun also doch den Hausanschluss-Zuschlag.
Auch in Uedesheim, Hoisten, Bettikum, Helpenstein, Speck, Wehl und Schlicherum sollen die Tiefbauarbeiten in Kürze beginnen. Bis Ende des Jahres sollen laut Unternehmensangaben im Neusser Süden 4621 Haushalte an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Dafür werden in einer ersten Ausbaustufe 6,7 Kilometer Backbone zwischen den Orten und 5540 Kilometer Glasfaser in 89 Kilometer Trasse verlegt. In diesem ersten Schritt investiert die „Deutsche Glasfaser“ rund 7,8 Millionen Euro. Das offene Glasfasernetz für schnelles Internet soll in der Basis-Version Geschwindigkeiten von mindestens 100 Megabit (Mbit/s) pro Sekunde beim Up- und Download ermöglichen. Ein Upgrade auf 200 Mbit/s kann hinzugebucht werden. Grundsätzlich soll das Netz für Geschwindigkeiten von einem Gigabit pro Sekunde vorbereitet werden.
Zum Start des Glasfaserausbaus im Neusser Süden wird es zunächst Hausbegehungen geben. „Die Bürger, die sich für einen Glasfaseranschluss entschlossen haben, werden angeschrieben — zum Teil sind die Schreiben schon raus“, sagt Nicole Holländer. In den Orten werden zentrale Verteilerstationen (Point of Presence, kurz: PoP) errichtet. Von dort aus werden die Glasfaserleitungen in die einzelnen Straßen verlegt. Ein erster PoP wird Anfang August in Hoisten aufgestellt.
Insgesamt werden drei Verteilerstationen errichtet. Von dort aus werden Helpenstein, Speck, Wehl, Schlicherum und Bettikum versorgt. Anschließend werden Verteilerstationen in Uedesheim und Rosellen errichtet. Je nach Ortsgröße kommen Unterverteiler hinzu, um jedes Haus mit einem eigenen Glasfaserkabel anzubinden. Der Anschluss erfolgt nach dem Fiber-To-The-Home-Prinzip (FTTH) bis in die Wohnung.
Auch die Telekom baut ihr Netz in Neuss aus — im Vorwahlbereich 02131. Sie setzt dabei allerdings auf das sogenannte Fiber-To-The-Curb-Prinzip (FTTC). Dabei werden Multifunktionsgehäuse des Unternehmens an ein Glasfasernetz angeschlossen. Von diesen Kästen aus werden die Daten dann via Kupferkabel weiter in die Wohnung des jeweiligen Anschlussinhabers übertragen. Dies soll Geschwindigkeiten bis zu 100 Mbit/s beim Down- und bis 40 Mbit/s beim Upload ermöglichen.