Grevenbroich: Demo gegen die Klimakiller

Am Samstag wollen etwa 3000 Menschen vor dem Kraftwerksneubau in Neurath für den Klimaschutz demonstrieren.

Grevenbroich. "Erst das Klima retten, dann Weihnachten feiern." Getreu diesem Motto lädt die Klima-Allianz NRW am Samstag, 8.Dezember, zur Großdemonstration vor den Neubau des Kohlekraftwerks in Neurath ein. Die Demo ist eingebettet in den weltweiten Klima-Aktionstag. Neben der Kundgebung vor dem RWE-Kraftwerk findet bundesweit eine zweite Demonstration in Berlin statt.

"Wir rechnen mit etwa 3000Teilnehmern", erklärte Versammlungsleiter Dirk Jansen gestern auf einer Pressekonferenz der Klima-Allianz. Das Bündnis wurde im April gegründet. Mittlerweile sind knapp 80 Organisationen, unter anderem aus Kirchen und Umweltverbänden, in der Allianz vertreten. "Die Kundgebung findet in Neurath statt, weil der Neubau des Kohlekraftwerks das Symbol der verfehlten Klimapolitik in Deutschland ist", sagte Jansen. Mit dem schon bestehenden Kraftwerk würden in Neurath künftig etwa 35 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) pro Jahr ausgetoßen.

"NRW kommt beim Erreichen der Klimaziele der Bundesregierung eine Schlüsselrolle zu", ergänzte Josef Tumbrick, Landesvorsitzender des Naturschutzbundes (NABU). Mit 166 Millionen Tonnen CO2 stamme etwa die Hälfte aller kraftwerksbedingten Emissionen in Deutschland aus NRW. "Und wenn immer neue Klimakiller gebaut werden, wie in Neurath, kann die Bundesregierung die geplante Reduzierung der Emissionen um 40 Prozent bis 2020 niemals erreichen", sagte Tumbrick.

Die Kundgebung beginnt am Samstag um 14Uhr vor dem Kraftwerksneubau. Um 17Uhr soll die Veranstaltung mit einem Lichtbild aus 1000 Lampions geschlossen werden. "Er wird der Schriftzug ,Act now!’ - Handelt jetzt! - zu sehen sein", sagt Jansen. "Wir rechnen mit einer friedlichen Kundgebung", erklärte Polizeisprecher Hans-Willi Arnold gestern auf WZ-Anfrage. Für die Beamten stehe die Verkehrssicherung im Vordergrund. "Es müssen einige Straßen gesperrt werden."