Grevenbroich: Jeder vierte Bufdi bricht ab

Von 186 Bufdis blieben 44 nicht das vereinbarte Jahr.

Foto: dpa

Grevenbroich. Seit Einführung des Bundesfreiwilligendienstes quittierte bundesweit jeder dritte Bufdi den Dienst vorzeitig. Das belegen aktuelle Zahlen der Bundesregierung. In Grevenbroich sieht es etwas besser aus. Eine Umfrage bei Stadt, Klinik St. Elisabeth, Caritas und Deutschem Roten Kreuz (DRK) ergab, dass nur jeder Vierte seinen Bundesfreiwilligendienst nicht beendet.

Der war zum 1. Juli 2011 als Ersatz für den Zivildienst eingeführt worden. „Wenn jemand früher aufhören will, hat das meist persönliche Gründe“, erklärt Ralf Müller aus dem Büro des Bürgermeisters.

Er betont, dass man den Bufdis keine Steine in den Weg lege. Die Abbrecherquote bei den befragten Arbeitgebern liest sich wie folgt: Von insgesamt 186 Bufdis haben 44 vorzeitig abgebrochen — fast jeder Vierte. Die Zahl muss aber nach oben korrigiert werden, berücksichtigt man die Schilderungen der Stadt. Dort werden nur diejenigen als Abbrecher gezählt, die Monate vor dem vereinbarten Jahr aufhören. „Weitere 20 bis 25 Prozent arbeiten nur elf oder elfeinhalb Monate“, so Müller — meist wegen Semesterbeginns oder Ausbildungsstart.

„Bei uns schmeißen auch die Wenigsten die Flinte ins Korn, weil sie keine Lust mehr haben“, sagt Susanne Niemöhlmann, Pressesprecherin der Klinik St. Elisabeth, wo jährlich zwei bis drei Bufdis zum Einsatz kommen. „Viele wollen die Wartezeit auf einen Ausbildungs- oder Studienplatz sinnvoll überbrücken“, so die Sprecherin. Bislang habe „keiner von heute auf morgen aufgehört. Die meisten kündigen ihr Ausscheiden an.“

Auch der Caritas-Verband im Rhein-Kreis beschäftigt Bufdis und Menschen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren (FSJler). In Grevenbroich sind es acht Bufdis und ebenso viele FSJler, wie Vorstandsmitglied Hans Werner Reisdorf sagt. Nach jetzigem Stand werden zum 1. Juli noch vier Stellen besetzt. Bei den Abbrechern sind es die selben Beweggründe, wie anderswo: Beginn einer Ausbildung oder Aufnahme eines Studiums.

Bufdis beschäftigt DRK-Kreisgeschäftsführer Manfred Lenz in seinen Teams nicht, wohl aber FSJler. Einmal sei es in den vergangenen Jahren vorgekommen, dass ein Freiwilliger vorzeitig ging. „Die meisten bleiben sogar gerne länger.“ Zehn Plätze stünden zur Verfügung. Derzeit seien vier vakant,