Grevenbroich: Pascal-Gymnasium weiht Mensa ein
Ganztag: 220 Menüs geben die Mitarbeiter täglich an die Schüler aus.
Grevenbroich. Fünftklässler oder Bürgermeisterin - in der Mensa des Pascal-Gymnasiums sind alle Gäste gleich. Die Mitarbeiter servieren Nudeln, die Besucher stellen ihre Tabletts nach dem Essen auf den vorgesehenen Wagen - auch Bürgermeisterin Ursula Kwasny, die das neue Gebäude am Schwarzen Weg am Mittwoch offiziell einweihte.
Ihr Mittagessen für 2,70 Euro bekommen die Schüler bereits seit Anfang des Schuljahres im neuen Haus. Serah Köken, 16 Jahre alt, hilft in ihrer Freistunde aus, gibt Essen aus oder wäscht Geschirr. Freiwillig. Die Schule belohnt das Engagement mit einem Gutschein für die Caféteria. Wie viel sie verdient, weiß sie nicht. "Mir ist das egal. Ich würde auch umsonst helfen", sagt Köken.
Worte, die Eckart Roszinsky sicher freuen. Der Sportlehrer ist Vorsitzender des Café Vereins, der die neue Mensa betreibt. Roszinsky wirkt stolz, als sein Blick durch den lichtdurchfluteten Raum auf die glänzenden Theke fällt. Mehr noch als die Zahl der Schüler, die dort täglich essen, interessiert ihn die Qualität der Mahlzeit.
"Ernährungsphysiologisch sinnvoll" soll sie sein - so drückt es der Sportlehrer aus. Das Pascal-Gymnasium sei die einzige Schule in NRW, die auch ein Salat-Buffet anbiete. Darauf musste sich auch der Caterer, die Restaurantbetriebe Eberhardt mit Sitz in Neuss, erst einstellen.
Gesundheit hin oder her, das Essen richtet sich nach dem Geschmack der Schüler. Krautsalat geht gar nicht. "Die Schüler müssen mögen, was wir servieren."
220 Essen geben die Mitarbeiter im Schichtbetrieb aus. 30 der Menüs an Schüler der Realschule Bergheimer Straße. Sie nutzen die Mensa ebenfalls, allerdings ohne einen Zuschuss von der Stadt zu beziehen. Die Schule hat zwar eine Nachmittagsbetreuung bis 16 Uhr, aber keinen Ganztagsbetrieb.
Keine 60 Cent Zuschuss für die Realschüler - das ist eigentlich eine Ungerechtigkeit findet Schulleiterin Anita Piel. "Wir hoffen, dass sich das noch ändert." Serviert wird das Essen übrigens von Ehrenamtlichen und Mitarbeitern wie Birgit Haferkamp, die der Schule eng verbunden ist. Die 47-Jährige hat einen 13-jährigen Sohn, der das Pascal-Gymnasium besucht.
Selbst gekostet habe sie das Mensa-Essen noch nicht, sagt sie - zu beschäftigt. "Aber das werde ich noch."