Neuss: Interkulturelles Training im Edith-Stein-Haus
In einem Kurs lernen Deutsche und Migranten, aufeinander zuzugehen.
Neuss. Wenn Sozialpädagogin Despina Kosmidou Migranten und Deutsche auf die Kontaktaufnahme vorbereitet, geschieht das in getrennten Gruppen. "So lassen sich Missverständnisse auf beiden Seiten aufklären, ohne das Gegenüber zu verletzen", sagt Kosmidou.
Care-Migration nennt sich das Projekt, das Kosmidou 2008 ins Leben rief. Migranten hatten nach Abschluss der Deutschkurse geklagt, dass sie das Neugelernte gar nicht anwenden könnten, der Kontakt zu Einheimischen fehle. Care- Migration will diese Lücke schließen. In getrennten Kursen lernen beide Seiten die kulturellen Eigenheiten des anderen kennen, üben sich im Smalltalk und wie man überhaupt ins Gespräch kommt.
An drei weiteren Terminen treffen Migranten und Deutsche dann aufeinander. Das Ziel: Während des interkulturellen Trainings sollen sich Freundschaften entwickeln, die weiterhin Bestand haben.
Verpflichtet, sich weiterhin zu treffen, sind die Teilnehmer des Kurses nicht. Auch das Wort Verantwortung hört Kosmidou ungern. "Es geht darum, gemeinsam etwas zu unternehmen, vielleicht einmal in der Woche einen Spaziergang im Park zu machen", sagt sie.
Zweimal hat der Kurs bereits stattgefunden. Seit 2008 sind neun interkulturelle Freundschaften entstanden. Das nächste interkulturelle Training beginnt in der letzten Septemberwoche.
Zuvor laden der Verein zur Förderung von Sprache und Mehrsprachigkeit und das Familienforum Edith-Stein, das Mitveranstalter des Kurses ist, am Freitag, 24. September um 18 Uhr zu einer Informationsveranstaltung ins Edith-Stein-Haus an der Schwannstraße 11 ein.