Grüne kritisieren Wasserski-Pläne am Baggersee Blankenwasser

Stattdessen soll der See der ungestörten Entwicklung überlassen werden.

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Neuss. Wenn es nach den Wünschen der SPD geht, könnte der Baggersee am Blankenwasser, auch Gürtlersee genannt, für Schwimm- und Wassersportevents hergerichtet werden. Die Neusser Grünen haben jedoch andere Vorstellungen. „Wir erinnern daran, dass wir vor zehn Jahren schon diese Idee hatten, aber dafür sollte der Sandhofsee der Natur überlassen bleiben“, erinnert sich der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Michael Klinkicht noch an die damalige Diskussion. „Es konnte keine Einigung zwischen Stadt und Herrn Gürtler als Eigentümer erzielt werden, deshalb wurde der Sandhofsee für den Wasser- und Vereinssport freigegeben.“

Ingeborg Arndt, Mitglied im Umweltausschuss

Auch Ingeborg Arndt, Mitglied im Umweltausschuss, sieht die Idee der SPD kritisch: „Der Deal war, dass ein See für Freizeitnutzung und ein See für Flora und Fauna hergerichtet werden sollten. Ich bin sprachlos, dass jetzt die SPD das Thema wieder auf die Tagesordnung setzt.“

Auch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW habe in einer Stellungnahme dargelegt, dass der See am Blankenwasser schützenswert ist. Gegen die Installation der geplanten Freizeitanlage bestünden aus naturschutzfachlicher Sicht erhebliche Bedenken. Nach Vorstellung der Grünen sollte der See, bis auf ein kleines Areal zur Freizeitnutzung, der ungestörten Entwicklung überlassen werden, so das Landesamt weiter.

Die Aussage der SPD, dass man das gefährliche, unbeaufsichtigte Schwimmen nicht verhindern kann und deshalb den See freigeben soll, können Arndt und Klinkicht ebenfalls nicht nachvollziehen: „Wenn ich eine Straftat nicht verhindert habe, kann das im Umkehrschluss doch nicht bedeuten, dass ich sie jetzt legalisiere“, kritisieren die Grünen.

Per Antrag will die SPD die Verwaltung in der Ratssitzung am 29. Juni beauftragen, gemeinsam mit den Eigentümern des Grundstücks ein Konzept für die Entwicklung der Wasser- und Uferflächen des Baggersees an der A 46 (zwischen Am Blankenwasser und der Bonner Straße) zu entwickeln. Spätestens Ende 2018 im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung sollen mögliche Entwicklungsperspektiven aufgezeigt werden. Als mögliches Vorbild nennt Karbowiak den Straberger See in Dormagen. In dieses Konzept sollen auch die Pläne eines Eigentümers einfließen, der vor einiger Zeit bereits die Errichtung einer Wasserski-Anlage und einer Gastronomie vorschlug.

Miteigentümer Paul Erich Gürtler befürwortet zwar den Vorstoß der SPD, wäre jedoch im Vorfeld gerne über den Antrag informiert worden. jasi