Gutachten befasst sich mit Schule
Die Eltern der Schüler an der Grundschule St. Martin wollen einen Umzug an die Bergheimer Straße verhindern.
Grevenbroich. Die Stadt will ein Gutachten zur katholischen Grundschule St. Martin an der Graf-Kessel-Straße erstellen lassen. Es soll untersucht werden, ob das Gebäude an seinem alten Standort erhalten und dort möglicherweise ausgebaut werden kann. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs, das Vertreter der Schulpflegschaft jetzt im Rathaus mit Bürgermeister Klaus Krützen und dem Schuldezernenten Michael Heesch führten.
Ulrike Küpper, Sprecherin der Schulpflegschaft
Die Position der Schulpflegschaft ist unverändert. Sie wehrt sich seit Monaten gegen die von der Stadt geplante Umsiedlung der Grundschule in die ab 2018 leerstehende Realschule an der Bergheimer Straße. „Für uns gibt es keinen Grund, eine funktionierende, sanierungs- und erweiterungsfähige Schule zu verlagern“, sagt Sprecherin Ulrike Küpper. Was aus Elternsicht gegen die Umsiedlung spreche: „Eine gefährlicher Bahnübergang mit häufigen Schließungen, der unzumutbare Ersatzweg durch einen Fußgängertunnel, der verlängerte Weg für die Kinder und das starke Verkehrsaufkommen am Schulzentrum“, zählt Küpper auf.
Die Stadt hat beim Leverkusener Fachbüro „Lexis und Garbe“ eine gemeinsame Kindergarten- und Schulentwicklungsplanung in Auftrag gegeben, um eine „Perspektive aus einem Guss“ zu erhalten. Mit ersten Ergebnissen wird im April 2018 gerechnet. Sobald diese vorliegen, soll eine separate Untersuchung der Schule an der Graf-Kessel-Straße folgen. „Wir werden uns den Standort genauer ansehen, um einschätzen können, ob er erweiterungsfähig ist“, sagt Bürgermeister Klaus Krützen. Diese Untersuchung werde nicht die Stadt, sondern ein Fachbüro übernehmen. Anschließend müsse die Politik entscheiden. Nach wie vor werbe er bei den Eltern aber weiterhin darum, sich an einer Umsiedlung der Grundschule an die Bergheimer Straße intensiv zu beteiligen, sagt Krützen. „Es besteht die einmalige Chance, dort eine neue Schule von A bis Z mitzugestalten.“ Bei dieser Gelegenheit könnten auch die von der Schulpflegschaft geäußerten Sorgen aufgegriffen und gelöst werden.
Unabhängig zu den Überlegungen zur Standortfrage sicherte Michael Heesch den Vertretern der Grundschule St. Martin zu, die Sanierung der Toilettenanlage in Kürze zu thematisieren und in Angriff zu nehmen. „Das ist eine gute Sache, denn der Sanitärbereich befindet sich in einem wirklich desolaten Zustand“, sagt Ulrike Küpper. Grundsätzlich begrüßt sie die von der Stadt signalisierte Gesprächsbereitschaft. „Es ist gut, dass man nun mit uns und nicht mehr nur über uns spricht.“
Keine Hoffnung kann sich die Grundschule indes auf die Hausmeisterwohnung machen. Zwar wurden seit 2009 immer wieder Anträge gestellt, das nebenan liegende Gebäude nutzen zu dürfen — allerdings vergeblich. Das an der Graf-Kessel-Straße liegende Haus wird zwar zurzeit umgebaut, allerdings nicht für die Grundschüler. Spätestens ab dem 1. Januar nächsten Jahres wird der Jugendhilfeträger „mikas“ dort eine Großtagespflege für Kinder im Kita-Alter eröffnen.