Heimatverein in Neuss Weckhovens Mitte bekommt Ständebaum
Weckhoven. · Der 15 Meter hohe Metallbaum soll den Maibaum am Lindenplatz ersetzen.
Der Heimatverein will einen Termin aus dem Jahreskalender streichen: das Maibaumsetzen. Kurz vor dem Lindenplatzfest und dem Tanz in den Mai erledigte Jahr für Jahr der Kreis der Brauchtumsfreunde die schweißtreibende Arbeit, doch schon 2020 soll an die Stelle des hölzernen Maibaumes ein Ständebaum aus Metall treten. Frei von Reklame, soll er an der Einmündung der Hoistener Straße stehen und an 365 Tagen im Jahr als Blickfang in der alten Dorfmitte die Vielfalt des Ortsteiles widerspiegeln. 35 000 Euro ist das dem Verein wert.
15 Meter soll der Ständebaum werden, der damit bei weitem nicht so hoch wäre wie sein „Verwandter“ in Holzheim, aber immerhin höher als die Ständebäume in Norf (13 Meter) und Gnadental (acht Meter). Für seinen Bau hat der Architekt Christoph Habbig die Pläne gemacht, die Grundlage für eine Bauvoranfrage waren. Diese liegt im Rat vor. Dort wurden die Pläne auch schon mit dem Bürgermeister besprochen, erklärt Heinz Hick, denn der Vorsitzende des Heimatvereins hofft auf einen städtischen Zuschuss.
Bis zum Herbst soll die Baugenehmigung vorliegen, bis Weihnachten der Finanzierungsplan stehen, damit im Frühjahr 2020 gebaut werden kann. Hick ist optimistisch, dass das klappt. Schlimmstenfalls verzögere sich das Projekt bis 2021, sagt er.
Die Idee, einen Maibaum zu setzen, hatte 1975 Alois Raspels, Inhaber der Gaststätte „Zur alten Post“. Sein Standortvorschlag war der gleiche, über den jetzt mit der Stadt verhandelt wird. Damals aber war er nicht durchsetzbar, sodass der Maibaum auf dem Gelände der Gaststätte gesetzt wurde. Dabei blieb es.
Der Stamm des Maibaums
muss laut Hick ersetzt werden
Der neue Wirt hätte den Platz lieber für mehr Außengastronomie genutzt, zudem ist der Fichtenstamm des Maibaumes so in die Jahre gekommen, dass er 2020 ohnehin hätte ersetzt werden müssen, sagt Hick. Beides trug dazu bei, das Ständebaumprojekt zu forcieren. Die Brauchtumsfreunde, die sich als Vereinigung aufgelöst haben und zur Jahreswende im Heimatverein aufgegangen sind, wurden zu den entschiedensten Fürsprecher. Allen voran Alois Raspels Tochter, sagt Hick. Im Stadtgebiet wäre Weckhoven „fast der letzte Stadtteil, der das schafft“, so Hick, der mit seinem Verein allen Vereinen aber auch Kirchen und sozialen Einrichtungen Platz am Ständebaum und seinen mehr als sechs Meter langen Auslegern einräumen möchte. Auch wenn nicht jeder in der Lage ist, sich im Gegenzug an den Kosten zu beteiligen. Zusagen liegen vor. So wollen die Schützen den Reinerlös ihrer Kinderbelustigung am Schützenfestmontag in den Topf geben.