Rhein Vikings Endgültiges Aus für den Profi-Handball in Düsseldorf

Düsseldorf · Vikings ziehen ohne Unterstützung der Stadt zurück nach Neuss. Konkrete Zahlen wollte der Insolvenzverwalter im Gespräch mit der WZ nicht nennen.

Der erste Auftritt der Rhein Vikings gegen den THW Kiel im August 2017. Brian Gipperich wirft auf das Tor des Handball-Rekordmeisters.

Foto: Horstmüller/HORSTMUELLER GmbH

Düsseldorf ist für Profi-Handball kein gutes Pflaster. Nach zwei Jahren wurde am Montag vor dem Amtsgericht der Schlussstrich unter das Kapitel der Rhein Vikings gezogen. Das Interesse der Gläubiger war überschaubar. Neben Insolvenzverwalter Horst Piepenburg erschien nur eine Handvoll der knapp 30 Gläubiger des Vereins zu der Verhandlung. Die konnten immerhin eine gute Nachricht mitnehmen. Der Spielbetrieb wird bis zum Ende der Saison am 8. Juni fortgesetzt.

Konkrete Zahlen wollte der Insolvenzverwalter im Gespräch mit der WZ nicht nennen. Es gebe aber nichts Auffälliges an dem Verfahren. „Wir haben Insolvenzgeld für die Mitarbeiter bekommen. Das wird jetzt von den Krankenkassen oder dem Arbeitsamt zurückgefordert“, erklärte Piepenburg. Dieses sei ein ganz normaler Vorgang. Wie es nach dem Abschluss der Saison mit den Rhein Vikings weitergehe, sei nicht Gegenstand des Verfahrens: „Es ist aber schade, dass der letzte Spieltag ein Auswärtsspiel ist. Sonst hätten wir mit den treuen Fans noch Abschied feieren können.“

In der 3. Liga spielen die
Vikings nur noch in Neuss

Dafür bietet sich dann der Samstag, 1. Juni an. An diesem Tag spielen die Vikings gegen EHV Aue und verabschieden sich damit praktisch aus Düsseldorf. Für die erste Mannschaft wird es in der kommenden Saison in der 3. Liga in Düsseldorf keine Spiel- und Trainingsmöglichkeit mehr geben. „Wir haben aber für die Jugendmannschaften inzwischen von der Stadt die Zusage für Hallenraum in der kommenden Saison bekommen“, sagt Vikings-Geschäftsführer Daniel Pankofer, der auf einen reibungslosen Übergang hofft. Probleme, die mit dem Insolvenzverfahren zusammenhängen, sind Pankofer nicht bekannt. „Wir würden uns freuen, wenn nun alles reibungslos verläuft und wir noch weitere Spieler für die kommende Drittliga-Saison unter Vertrag nehmen können.“ Die Spielstätte der Vikings ist 2019/20 die Sporthalle im Neusser Hammfeld.

Gegenüber dieser Saison wird der Etat noch weiter heruntergefahren. Bereits mit Beginn der noch laufenden Rückrunde hatten sich viele der ansonsten unumstrittenen Stammspieler zu anderen Vereinen verabschiedet, weil die Gehälter für sie nicht mehr bezahlt werden konnten. Es standen zu Saisonbeginn fest eingeplante Gelder nicht mehr zur Verfügung. So musste der inzwischen für Ceven Klatt als Nachfolger auf dem Trainerposten installierte Jörg Bohrmann improvisieren und viele junge, unerfahrene Spieler dazu holen. Mehr als zwei Unentschieden gab es sportlich allerdings nicht mehr.