Hohe Impfquote im Rhein-Kreis
Ergebnisse einer Studie belegen, dass der Kreis weit über dem Bundesschnitt liegt.
Rhein-Kreis Neuss. Nur etwa jedes dritte Kleinkind wird deutschlandweit gegen Masern geimpft. Das geht aus einer Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung mit Sitz in Berlin hervor, die im Juli veröffentlicht wurde. In vielen Regionen belegt der Versorgungsatlas erhebliche Impflücken. Nicht so im Rhein-Kreis Neuss: Mit einer Impfquote von 92,7 Prozent liegt der Kreis weit über dem Bundesschnitt (85,8 Prozent) und gehört damit zu den wenigen Kreisen im Lande, in denen die Impfquote deutlich über 90 Prozent liegt.
Sind 92 bis 95 Prozent der Bevölkerung geimpft, kann sich die Krankheit nicht mehr ausbreiten. Michael Dörr, Leiter des Kreisgesundheitsamts, führt die positiven Zahlen auch auf den guten Kontakt zu Kitas, Kinderärzten und Eltern zurück. „Das ist ein Gemeinschaftswerk“, betont der Amtsarzt und lobt die Arbeit an der Basis, wo etwa mit Plakaten, Broschüren und Flyern über die Bedeutung des Impfens informiert wird.
Das Gesundheitsamt des Kreises überprüft bei den Schuleingangsuntersuchungen für die Erstklässler auch deren Impfpässe. 97 Prozent verfügen über eine Masernimpfung. Im Gegensatz zum Rhein-Erft-Kreis, dem Oberbergischen Kreis oder den Kreisen Düren und Euskirchen ist dem Gesundheitsamt im Rhein-Kreis in diesem Jahr noch kein Masernfall gemeldet worden. Im Jahr 2006 gab es 25 Erkrankungen, seitdem wurden jedoch jährlich höchstens vier Fälle registriert. Dennoch sei es wichtig, sich vor der Krankheit, die sich unter anderem in Ausschlag und Fieber äußert, zu schützen, betont Dörr. Die Kinderkrankheit sei nicht zu unterschätzen. Im Schnitt verlaufe eine von tausend Erkrankungen durch das Masern-Virus tödlich. Erst im Juni sei ein 14-jähriger Junge in NRW an den Spätfolgen gestorben. Gerade für Säuglinge und Kinder sei ein lückenloser Impfschutz besonders wichtig.
Impfen lassen kann man sich bei den niedergelassenen Ärzten. Selbst Erwachsene, die nach 1970 geboren sind und über einen nur unzureichenden Masern-Immunschutz verfügen, können noch nachträglich Vorsorge treffen. Die Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten. Eine Impfmüdigkeit kann Michael Dörr im Vergleich zu früheren Jahren nicht ausmachen. „Eine schwache Resonanz gibt es allenfalls bei der Grippeschutzimpfung“, bedauert er.