Jubiläum: Kaarst reist zurück in die Vergangenheit
Am Wochenende ist es endlich soweit. Der Nordkanal feiert Geburtstag. Napoleon höchstpersönlich schaut vorbei.
Kaarst. Ein einmaliges Familienfest, auf dem die Besucher Spektakuläres erleben können - so kündigt Hans-Peter Grabowski von der Carolus-Gesellschaft das Nordkanalfest an, das an diesem Wochenende in Kaarst stattfindet.
Nicht Kleckern, sondern Klotzen: Diese Devise haben die Veranstalter ausgegeben. Immerhin jährt sich der Geburtstag jenes Nordkanals, mit dessen Bau Napoleon 1806 begann, zum 200.Mal.
Ganz im Sinne des historischen Ereignisses macht Kaarst am Samstag eine Rolle rückwärts und reist in die Zeit des französischen Staatsmannes. Los geht’s laut. Am Samstag, der unter dem Motto "Räubertag" steht, eröffnen die Veranstalter gegen 11.45 Uhr das Straßenfest mit einem Rundgang über den historischen Markt. Eine französische Militäreinheit wird aufmarschieren und ihre Musketen abfeuern. "Das wird richtig Lärm machen", warnen die Veranstalter.
Auf dem Markt selbst erwartet die Besucher ein historisches Markttreiben mit Handwerkern, Gauklern, Jongleuren oder Illusionisten sowie Speise- und Getränkezelten, die denen des 19. Jahrhunderts nachempfunden sind. Schwer fällt es also nicht, sich die Zeit bis zum Eintreffen der Hauptperson zu vertreiben. Ja, natürlich geht es um die hohe Politik: Punkt 15.15 Uhr will Napoleon höchstselbst in Kaarst nach dem Rechten schauen und die Kaarster begrüßen.
Top Act wird der Auftritt der Kultband De Räuber sein, die ab 19 Uhr auf dem Fußballplatz am Bruchweg auf der Bühne stehen und sich schon mal für die Illumination des Nordkanals in Stimmung schunkeln. Das eigentliche Geburtstagskind wird dann ab 23Uhr in helles Licht getaucht.
Möglich, dass einige Besucher nach solch einem Tag den Sonntag ausspannen möchten. Keine Chance. Ab 11 Uhr geht’s weiter. Wem’s hilft: Napoleon macht auch nicht schlapp. Nach der Eröffnung des integrierten Sommerfestes der Regiobahn wird der französische Staatsmann sich ein zweites Mal blicken lassen und gegen 15.15 Uhr den Nordkanal neu vermessen lassen - könnte ja sein, dass sich in seiner Abwesenheit einiges verändert hat.
Sein Ende findet das Fest, das die Brauchtumsgesellschaft Carolus, der Förderkreis Holzbüttgen und auch die Regiobahn ausrichten, gegen 20 Uhr. Zum Finale, das um 16 Uhr beginnt, zeigen sich Künstler und Musikgruppen ein letztes Mal auf der Großbühne am Pfarrzentrum.
Gefeiert wird das ganze Wochenende in unmittelbarer Nähe des Nordkanals zwischen S-Bahn-Haltestelle Kaarst-Mitte und dem Park an der Königstraße, zwischen Marienplatz und Pfarrzentrum. Geburstagsgäste fahren am Wochenende ksotenlos mit der Regiobahn.
Ziel sei, so Regiobahn-Geschäftsführer Joachim Korn, noch mehr Menschen von auswärts in die Stadt zu locken und für das Fest zu begeistern.