Kaarst: Büttgen ist fest in Hexenhand
Das Motto „Karneval fiere mit Hexen, Feen und Vampire“ wird von vielen aufgegriffen.
Kaarst. Kleine Prinzessinnen mit Skihose unter dem Kleid, fesche Männer mit Lederhosen und strammen Waden oder Zweijährige im puscheligen rosa Hasenkostüm - das Büttgener Zochpublikum bewies eine Menge Kreativität. Der Preis für das witzigste Kostüm - hätte es ihn gegeben - wäre wohl an die "Vorster Jecke op Wintertour" gegangen, die, egal ob groß oder ganz klein, als Schneemänner am Straßenrand standen, mit kariertem Schal und Mohrrübennase.
Vor allem Familien ließen sich vom Zug in Büttgen anlocken. In Scharen standen sie am Straßenrand und warteten auf den Zug. Der ließ lange auf sich warten, kam aber schließlich doch. Und wie! Den Auftakt machte der Löschzug Kleinenbroich, ihnen folgte der Tennisclub Grün-Weiß Büttgen. Unter dem Motto "Tennis verleiht ewiges Leben" zogen die Mitglieder durch die Straße. Ihr Wurfmaterial - wie sollte es auch anders sein - bestand aus Tennisbällen. Unter dem Motto "Lasst euch fair zaubern" gab es auch vom nächsten Wagen keine Kamelle, sondern leuchtend orange Mohrrüben.
Kamelle flogen aber schließlich doch und zwar in Massen. Allein die Kaarster Narrengarde Blau-Gold, die mit fünf Wagen angetreten war, verteilte ordentlich. Gedankt wurde es von den vielen Kindern am Straßenrand, die sich lautstark mit "Helau"-Ruf überboten und eifrig mit roten Fingern die Kamelle aus dem Schnee klaubten.
Besonders sehenswert wurde der Zug durch das Motto der diesjährigen Session: "Karneval fiere mit Hexen, Feen und Vampire". Viele der Fußgruppen griffen das Motto auf und auch mancher Wagen zog entsprechend geschmückt durch die Menge. Hexen und Vampire waren den wenigen Feen im Zug zahlenmäßig deutlich überlegen. Die Dörper Jecke etwa zogen mit einer Hexenküche durch die Straßen, die Freien Kaarster Karnevalisten hatten ihren Wagen zur Festung umfunktioniert und liefen selbst als gruselige Vampire mit.
Als Ehrengast gab sich auch das Neusser Prinzenpaar die Ehre, der Wagen der KG Fünf Aape bildete den Abschluss des Zochs. "Daumen nach oben", attestierten Janine und Monika anschließend. "Mehr Wagen, schöne Kostüme, wirklich gut", befanden die beiden. Mit Schwiegereltern und Kindern fischten sie nach Kamelle und waren dabei durchaus erfolgreich. "Es ist halt ein Zug für Familien", betonte Jürgen Mey. Mit Sohnemann Lucas war er ebenfalls erfolgreich auf Kamellejagd - der mitgebrachte Jutebeutel war jedenfalls bis oben gefüllt.