Kaarst: Feierlichkeiten mit Hindernissen
Seit 20 Jahren existiert die Partnerschaft mit La Madeleine. Auftakt zu vielen Aktionen ist der Bürgerfrühschoppen am Samstag.
Kaarst. "Grundsätzlich sollten wir die Städtepartnerschaft mit La Madeleine noch einmal überdenken. Die Zeiten haben sich geändert. Die Partnerschaften haben heute nicht mehr den Stellenwert wie einst", sagt Wolfgang Reuter von der SPD und trifft damit bei den Politikern im Kulturausschuss auf viel Zustimmung.
Die Städtepartnerschaft ist etwas eingerostet. "Und das ist in Anbetracht des 20-jährigen Bestehens im nächsten Jahr sehr schade", bedauert auch der städtische Kulturmanager Klaus Stevens. Er berichtet von den Schwierigkeiten.
"Seitdem der vorherige Bürgermeister, Claude Dhinnin, nicht mehr im Dienst ist, ist die Resonanz eher verhalten und der Kontakt sehr zähflüssig." Vieles müsse offizielle per Brief über das Bürgermeisterbüro angefragt werden. "Das erleichtert nicht gerade die Planung für die Feierlichkeiten in 2009."
Im 20. Bestehensjahr sind unterschiedliche Aktionen geplant. So findet der Bürgerfrühschoppen am Samstag, ab 11 Uhr, im Albert-Einstein-Forum unter dem Motto "20 Jahre Städtepartnerschaft" statt. Fotos werden dazu ausgestellt.
Beim Rosenmontagszug in Büttgen wollen sich die Verwaltungsmitarbeiter, Ratsmitgleider und Vertreter des Partnerschaftsvereins mit einem Motto-Wagen beteiligen. Für den 9. und 10. Mai ist ein Festwochenende geplant. Beim Kaarster Schützenfest soll die Städtepartnerschaft ebenfalls eine Rolle spielen:
Das Programm soll darauf abgestimmt werden. "Gäste aus La Madeleine könnten an einem Vogelschießwettbewerb teilnehmen", sagt Stevens. "So haben wir bis auf die Ferien jeden Monat eine Höhepunkt", verspricht der städtische Kulturmanager.
Auch in Frankreich wird die Partnerschaft gefeiert. "Dass dafür der 3.Oktober ausgewählt wurde, ist mehr als unglücklich", bedauert Stevens. Vielleicht werde der Termin noch einmal überdacht.
"Wir sollten das kommende Jahr noch mal als Chance sehen", sagt Dagmar Treger. "Und dann sollten wir aus der Resonanz unsere Schlüsse ziehen, ob es wirklich sinnvoll ist, die Partnerschaft fortzuführen. Vielleicht gibt es ja Städte, die interessierter sind", sagt Claudia Köppe von den Grünen.