Kaarst: Mehr Räume für 98 Kinder
Am Donnerstag wurde der Anbau der Kita Alte Heerstraße übergeben. 371100 Euro kostete das Projekt.
Kaarst. Eine Mauer entsteht. Fleißige Arbeiter legen Stein um Stein aufeinander. Es sind große Legosteine, die von den Kindern in der Tagesstätte Alte Heerstraße verbaut werden. So schnell wie die Legomauer sind die Mauern des neuen Flügels, in dem sich die Kinder befinden, nicht emporgeschossen. Sie brauchten ein halbes Jahr. Nun bieten sie den Kindern viel Neues.
Die Kita sei ein Vorzeigeobjekt der U3-Aktivitäten der Stadt, sagt Bürgermeister Franz-Josef Moormann nachdem er bei der "Nestgruppe" war. Es sei eine Herausforderung, die Betreuung der Kinder unter dreiJahren auszubauen, erklärt Moormann. "Wir nähern uns der gesetzlichen Vorgabe von 32Prozent Bedarfsdeckung an", sagt Ute Schnur, Leiterin des Jugendamtes. 310U3-Betreuungsplätze gebe es momentan in Kaarst.
Die Kita Alte Heerstraße betreut 98Kinder zwischen vier Monaten und fünf Jahren. Im neuen Anbau ist Platz für eine ganze Gruppe: Schlaf- und Aufenthaltsräume sowie ein Sanitärbereich mit Waschbecken auf Kniehöhe sind vorhanden.
Es gibt einen Bau-, einen Experimentier- und einen Kunstraum mit Werkbank. "Ein Atelier", betont Erzieherin Anika Bruchmann. Die Kinder können sich aussuchen, wohin sie am liebsten möchten. "Der Auswahlgedanke muss früh gelernt werden", sagt Moormann mit Blick darauf, dass vielen Jugendlichen die Berufsorientierung schwer falle.
Für Erzieherin Gabriele Beck sind die motorischen Fähigkeiten der Kinder sehr wichtig. "In Kaarst geht es ja noch, aber wo sollen sich Kinder in Großstädten heute noch bewegen?", fragt sie, während Lenja auf ihrem Arm die Umgebung mit großen Augen mustert. "Wir beugen vor." So sind neben einem Turnraum und Klettermöglichkeiten auch regelmäßige Waldspaziergänge und eine Jogging-Gruppe Teil des Konzepts.