Kaarster radeln jetzt am Nordkanal entlang

Der Ausbau des Radwegs reicht nun bis zur Gümpgesbrücke in Holzbüttgen. Die Stadt muss lediglich die Asphaltierung bezahlen.

Foto: Anja Tinter

Kaarst. Der sechsspurige Ausbau der A 57 ermöglicht jetzt den Ausbau des Radwegs vom Neusser Stadtwald aus in Richtung Kaarst. Bisher mussten die Nutzer an der Stadtgrenze immer die Seite des Nordkanals wechseln, nun wurde die Wegeverbindung südlich des Gewässers und der Regiobahn-Strecke bis zur Gümpgesbrücke in Holzbüttgen verlängert.

Die Initiative dafür geht auf den ehemaligen Technischen Beigeordneten Manfred Meuter zurück, der selbst bei gutem Wetter häufig mit dem Fahrrad aus Neuss zur Arbeit ins Technische Rathaus nach Büttgen gefahren ist.

Die Realisierung ist der Stadt nun leicht gefallen. „Der Weg wurde bereits vom Landesbetrieb als Baustellenzufahrt angelegt. Die Stadt trägt darum nur noch die Kosten für die Asphaltdecke“, sagt Planungsamtsleiter Bruno Nelles.

Die Radfahrer können somit nun einige hundert Meter mehr durch Grün fahren — anstatt direkt neben der vielbefahrenen Neersener Straße (L 390). Von der Gümpgesbrücke aus wäre auch noch eine Weiterfahrt südlich des Kanals über die Friedrich-Krupp-Straße bis zum Regiobahn-Haltepunkt bei Ikea möglich. Eine Fortführung bis zum Bahnhof Kaarst sei baulich zurzeit noch nicht möglich, sagt Bruno Nelles.

Der Ausbau des Radwegs bringe zwar eine Entlastung des Radwanderwegs „Fietsallee“ nördlich des Kanals, so der ADFC Rhein-Kreis Neuss in seiner Beurteilung der Verbindung zwischen Neuss und Willich entlang der L 390, er könne die Strecke allerdings nicht ersetzen — schon deswegen nicht, weil eine Weiterfahrt Richtung Neusser Furth nur entlang des Nordkanals möglich ist, während die südliche Strecke eben Richtung Stadtwald abbiegt.

Der Fahrradclub sieht die Fahrradfreundlichkeit der Stadt Kaarst generell kritisch. „Die Verbindungen zwischen den Stadtteilen sind relativ gut, aber in den Ortsteilen selbst lässt sich mehr tun und muss getan werden“, sagt Nelles.

Der bereits länger geplante Schutzstreifen für Radfahrer auf der Alten Heerstraße in der Stadtmitte, zwischen Martinus- und Heinrich-Hertz-Straße, soll nach dem Kaarster Schützenfest nun endlich umgesetzt werden.