Kamillianergarten: Bauprojekt ruft Naturschützer auf den Plan
Vorhaben des Bauvereins wird in Frage gestellt.
Neuss. Oft sind geplante Neubaugebiete in der Nachbarschaft umstritten. So sieht es auch beim Bauvorhaben „Kamillianergarten“ im Stadionviertel aus. Der Bauverein hat das etwa ein Hektar große, unbebaute Areal am Konrad-Adenauer-Ring erworben und plant dort den Bau von 14 Einfamilien- und fünf Mehrfamilienhäusern.
Auch ein Teil der angrenzenden rückwärtigen Gartenflächen am Glehner Weg, die sich in Privatbesitz befinden und für die es bisher kein Baurecht gab, sollen in die Entwicklung einbezogen werden.
In der Görresschule trafen jetzt Gegner und Befürworter bei einer Infoveranstaltung der Stadt mit Anne Becker von der Stadtverwaltung, Frank Lubig, dem Chef des Bauvereins, und dem Architekten der geplanten Anlage, Horst Hanrath, zusammen. Pläne hingen aus, ein Modell wurde gezeigt.
Vertreten waren vor allem die Eigentümer der Grundstücke, die an den Glehner Weg grenzen, sowie Anwohner, die sich teilweise schon seit Jahren für den Erhalt der Grünflächen rund um den Kamilluspark einsetzen.
Die Naturschützer versuchte Anne Becker mit der Feststellung zu beruhigen, dass der Kamilluspark nicht Teil der Planungen sei. Damit wollten sich die Vertreter von BUND, Freunde der Erde und die Initiative „Rettet den Kamilluspark“ nicht zufrieden geben.
So vertritt etwa Anton Deiringer die Ansicht, dass das Baugelände im Zusammenhang mit dem Park gesehen werden müsse. Er fordert, dass statt der drei- bis viergeschossigen Bebauung eine niedrigere Geschosshöhe geplant werden sollte. So werde eine bessere Frischluftschneise ermöglicht und eine schönere Verbindung zum Klostergebäude entstehen.
Gegen die geplante Geschosshöhe und die Gefährdung der Bäume sprach sich auch Silvia Hausmann aus. Sie ist Eigentümerin eines Grundstücks am Glehner Weg. Anders als beispielsweise ihr Nachbar, der sein dreistöckiges Haus verkaufen und stattdessen einen Bungalow bauen will, sieht sie es nicht als Vorteil, dass die Stadt nun auch diesen Streifen mit in die Planungen aufnehmen will.
„Es wird so getan, als ob wir zustimmen würden“, sagte Hausmann. Dem widersprach Anne Becker. Aus städteplanerischer Sicht sei es vorteilhaft, den Streifen einzuplanen: Es sei ein Angebot an die Eigentümer, keine Verpflichtung.
Die Anwohner wurden schließlich aufgefordert, Kritik oder Verbesserungsvorschläge auch schriftlich der Stadt mitzuteilen.