NRW Hermann Gröhe holt bekannte Namen an seine Team-Spitze

Rhein-Kreis · Vize-Landrätin und früherer Bürgermeisterkandidat engagieren sich für Ex-Minister.

 Hermann Gröhe (M.) mit Katharina Reinhold und Jan-Philipp Büchler. Sie stehen an der Spitze stellt seines Wahlkampfteams. 

Hermann Gröhe (M.) mit Katharina Reinhold und Jan-Philipp Büchler. Sie stehen an der Spitze stellt seines Wahlkampfteams. 

Foto: Andreas Woitschützke

Hermann Gröhe (60) bat zur Pressekonferenz, für die er einen Ort gewählt hatte, der ebenso ungewöhnlich wie symbolträchtig ist: die Pierburg-Fußgängerbrücke, die in Höhe der Collingstraße das Hafenbecken I quert. Ungewöhnlich, weil eng getaktete Politiker sich selten unter freiem Himmel dem Wetterrisiko aussetzen; symbolträchtig, weil die Brücke in den Industriehafen für Gröhe den Weg in die Zukunft weist, die von drei Komponenten geprägt wird: „Wir wollen ein starker Wirtschaftsstandort bleiben, den Sozialstaat erhalten und klimaneutral werden.“

Zur Bundestagswahl am 26. September 2021 bewirbt sich Hermann Gröhe im Wahlkreis Neuss I (Dormagen, Grevenbroich, Neuss, Rommerskirchen) bereits zum siebten Mal als Direktkandidat der CDU. Am Samstag stellte er die Spitze seines Wahlkampfteams vor: Katharina Reinhold (46) aus Uedesheim und Jan-Philipp Büchler (42) aus Neuss. Die beiden prominenten CDU-Politiker – Reinhold ist Erste stellvertretende Landrätin, Büchler war Bürgermeisterkandidat in Neuss und ist Vorsitzender des Ausschusses für Strukturwandel, Wirtschaft und Beschäftigung – sollen den Wahlkampf in Neuss leiten und im gesamten Wahlkreis koordinieren.

Diese Klammer scheint zwingend geboten, denn nach den krachenden Niederlagen bei der Kommunalwahl im Herbst 2020 muss die CDU in Dormagen und Grevenbroich im Sommer erst noch neue Parteiverantwortliche wählen. Von einer eingeschränkten Schlagkraft will Gröhe dennoch nichts wissen: „Ich habe keinen Zweifel, dass ich die volle Unterstützung der Parteimitglieder in Dormagen und Grevenbroich genieße.“

Büchler kündigt einen 
„hybriden Wahlkampf“ an

Die Zeit aber drängt. Angesichts der vielen Briefwähler, muss der Wahlkampf früh einsetzen. „Die heiße Phase beginnt, wenn die Wahlbenachrichtigungen im Briefkasten liegen“, sagt Gröhe. Ein Endspurt könne zu spät kommen. Wenn der Wahltag naht, haben viele Briefwähler bereits ihre Stimme abgegeben. Büchler kündigt derweil einen „hybriden Wahlkampf“ an – mit „neuen Online-Formaten und vielen direkten Kontakten zu den Bürgern“.

Fünf Mal gewann Hermann Gröhe das Direktmandat seit 1998, zuletzt 2017 mit 44 Prozent. Nur 2002 musste er Kurt Bodewig (SPD) den Vortritt lassen. Seine stärksten Mitbewerber sind Daniel Rinkert (SPD), Bijan Djir-Sarai MdB (FDP) und Petra Schenk (Grüne). Am Samstag stellte die CDU-NRW auch ihre Landesliste auf, die vom Kanzlerkandidaten, Ministerpräsident Armin Laschet, angeführt wird.

Hermann Gröhe wurde ohne Nein-Stimme auf Platz 14 gesetzt. Vor vier Jahren führte er die Landesliste an. Damals war er aber noch Bundesgesundheitsminister.