Kirchenmusikwoche mit neuem Konzept
Konzerte und ein internationaler Wettbewerb finden vom 16. bis 24. Juni statt.
Neuss. Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Das berühmte Zitat des Schriftstellers Hermann Hesse dürfte auch Pate stehen für die 55. Kirchenmusikwoche Neuss, die vom 16. bis 24. Juni stattfindet. Nachdem sich die Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf bereits 2009 als Veranstalter zurückgezogen hatte, reagierten die Organisatoren in diesem Jahr, in dem sie ein neues Konzept aus der Taufe hoben.
„Uns fehlte seitdem der musikpädagogische Ansatz, und eine andere Musikhochschule als Ersatz konnte nicht gefunden werden“, erklärt Hartmut Rohmer, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft. Die diesjährige Kirchenmusikwoche stelle deshalb in der jahrzehntelangen Tradition etwas Besonderes dar.
Das neue Konzept wurde laut Rohmer in „nicht schmerzfreien Beratungen“ entwickelt. Künftig soll die Kirchenmusikwoche nur noch alle zwei Jahre stattfinden. Die musikalische Leitung wechselt jeweils zwischen den Kantoren der Quirinuskirche, der Marienkirche sowie der Christuskirche. In diesem Jahr übernimmt Stefan Palm von St. Marien die Aufgabe, das Thema „Tod und Auferstehung“ in allen Facetten zu präsentieren.
Um eine musikpädagogische Note einzubringen, wird ein internationaler Wettbewerb für Gesang und Orgel ausgetragen. Dafür haben sich sieben Duos aus Korea, Schweiz, Ungarn, Russland und Deutschland angemeldet. Sie spielen in den ersten beiden Runden in der Marien- und der Christuskirche. „Da die Orgeln sehr unterschiedlich sind, fließt die Auswahl eines passenden Programmes in die Wertung ein“, sagt Palm.
Die Finalrunde der besten drei Duos findet am Donnerstag, 21. Juni, im Quirinus-Münster statt. Dort darf das Publikum einen eigenen Preis vergeben. „Weil Orgel und Gesang als Kombination nur selten zu finden sind, handelt es sich um einen bundesweit einzigartigen Wettbewerb“, erklärt Kulturdezernentin Christiane Zangs. Die ersten drei Plätze sind mit 5000, 3000 und 1500 Euro dotiert. Der Gewinner des Publikumspreises erhält zusätzlich 500 Euro.
Musikalisch findet sich das Thema „Tod und Auferstehung“ in drei Konzerten wieder, bei denen die „Johannespassion“ (16. Juni) und das Himmelfahrts-Oratorium (24. Juni) von Johann Sebastian Bach sowie „Stabat mater“ (23. Juni) von Giovanni Battista Pergolesi aufgeführt werden.
Ebenfalls neu ist eine Talkrunde, bei der sich am 19. Juni um 19.30 Uhr in der Christuskirche Nikolaus Schneider, Präses der evangelischen Kirche, Bettina Jahnke, Intendantin des Rheinischen Landestheaters und Allgemeinmediziner Hermann Verfürth zum Thema „Sterbekunst“ austauschen. Moderiert wird die Veranstaltung von Ilka Werner.
Nach Abschluss der Kirchenmusikwoche wollen die Organisatoren prüfen, wie gut das Publikum das neue Konzept angenommen hat.