Kita-Bedarf: SPD schlägt Elternumfrage vor
Die Stadt hat ein Büro mit der Schulentwicklungsplanung beauftragt. Die SPD fordert mehr.
Grevenbroich. Das Leverkusener Beratungsbüro „Dr. Lexis & Garbe“ arbeitet zurzeit an einer integrierten Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung für Grevenbroich. Die Stadt verspricht sich davon eine hieb- und stichfeste Prognose für den künftigen Platzbedarf in Kitas, Grund- und weiterführenden Schulen. Der Erste Beigeordnete Michael Heesch geht zurzeit davon aus, dass dieses Papier im Mai nächsten Jahres vorliegen wird, rechtzeitig vor Beginn der Beratungen für den Haushalt für das darauffolgende Jahr 2019. „Weil Neu- und Anbauten nötig werden, wird die Planung voraussichtlich mittelfristig mit einer achtstelligen Investitionssumme verbunden sein“, schätzt der Schuldezernent.
Weil damit Pflöcke für die Zukunft eingeschlagen werden, hat die SPD-Fraktion jetzt vorgeschlagen, die Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung um eine umfassende Befragung aller betroffenen Grevenbroicher Eltern zu ergänzen. „Es sollten nicht nur demografische und einwohnerstatistische Grundlagen ermittelt werden“, sagt Schulausschussvorsitzender Daniel Rinkert. „Auch die Wünsche von Müttern und Vätern müssen dabei berücksichtigt werden.“ Nur so könne auf besondere Bedarfslagen in der Stadt und in den Orten reagiert werden. Die SPD-Fraktion schlägt drei unterschiedliche Befragungen vor:
Die Eltern dieser Kinder sollen befragt werden, welchen Kindergarten sie wann beanspruchen wollen und wie viele Stunden an Betreuungszeit benötigt werden. Darüber hinaus sollen besondere Wünsche zur Betreuungszeit ermittelt werden.
Die Fragen sollen in diesem Fall lauten: Welche Grundschule ist die Wunschschule der Mütter und Väter? Und: Ist ein Bedarf für einen Platz in der Offenen Ganztagsgrundschule erkennbar?
Diese Eltern sollen gefragt werden, welche weiterführende Schule sie sich für ihr Kind vorstellen können. „Die Frage muss so formuliert werden, dass sie sowohl auf das aktuelle Angebot als auch auf zurzeit im Stadtgebiet nicht vorhandene Schulformen abgestellt ist“, sagt Daniel Rinkert.
Der SPD-Politiker schlägt vor, dass sich die Mitglieder des Schul- und des Jugendhilfeausschusses im ersten Quartal 2018 mit Vertretern der Fachverwaltung zusammensetzen, um in einem Arbeitskreis ein Konzept für die Elternbefragung zu entwickeln. Bei einer Umfrage soll es aber nicht bleiben: „Das System dieser Befragungen muss sich so in der Verwaltung etablieren, dass es jeweils zum Stichtag 1. Dezember wiederholt werden kann“, sagt Rinkert. Nur so könne über die Jahre eine verlässliche Datengrundlage erarbeitet werden. Die habe es bislang nicht gegeben — „die Fachverwaltung hat geschlafen“, meint der Ratsherr mit Blick auf 130 Kita-Plätze, die im August fehlten. Laut Michael Heesch ist eine Elternumfrage in diesem Maße nicht in der Studie vorgesehen. Er werde den SPD-Antrag an das Beraterbüro weiterreichen. „Wir werden sehen, ob er zielführend sein wird.“