Kläranlage wird saniert
Der Erftverband bringt die Anlage auf den neuesten Stand.
Grevenbroich. Die drittgrößte Kläranlage des Erftverbandes ist in die Jahre gekommen: Die Anlage bei Noithausen wurde zuletzt vor 18 Jahren erneuert und erweitert. Jetzt stehen umfangreiche Sanierungsarbeiten an. Der Kostenpunkt: etwa 3,1 Millionen Euro. Details zur Sanierung, die im Herbst beginnt, stellte jetzt Verbandsvorstand Norbert Engelhardt vor. „Vorgesehen ist eine Sanierung im laufenden Betrieb“, sagt er. Die Arbeiten sollen bis 2020 dauern.
Neben technischen Aggregaten und der elektrotechnischen Ausrüstung will der Erftverband vor allem die Bauwerke auf den neusten Stand bringen: So sollen die Belebungsbecken samt Gebläsestation zur Belüftung der Becken mit Sauerstoff erneuert werden. Außerdem ist geplant, Räumer für den Sandfang, das Vorklärbecken sowie die Toranlage zu erneuern. „Neu eingebaut werden sogenannte Spülkippen, mit deren Hilfe das Regenüberlaufbecken auf der Anlage gereinigt werden kann“, heißt es außerdem. Bei der Kläranlage in Grevenbroich handelt es sich nach den Gruppenklärwerken in Euskirchen-Kessenich und Bergheim-Kenten um die drittgrößte des Erftverbandes. Sie reinigt Abwasser, das aus Grevenbroich, Barrenstein, Allrath, Neuenhausen, Gindorf, Frimmersdorf, Neurath und Rommerskirchen-Villau hingeleitet wird. Pro Jahr sind das 7,8 Millionen Kubikmeter Abwasser, das gereinigt in den Wevelinghovener Entwässerungsgraben geleitet wird.
Nach Angaben des Erftverbandes werden durch die mechanische Vorreinigung, die biologische Abwasserreinigung und die Nachklärung rund 98 Prozent Phosphat, 95 Prozent der Kohlenstoff- und 88 Prozent der Stickstoffverbindungen aus dem Abwasser entfernt, ehe es im Entwässerungsgraben landet. Auch Bakterien werden durch die Reinigung weitgehend zurückgehalten. Inwieweit im Abwasser enthaltene Spurenstoffe Auswirkungen auf Lebewesen haben können, testen Fachleute des Erftverbands aktuell, in dem sie Kleinlebewesen — vor allem Fliegen — an bestimmten Stellen aussetzen.
Zuletzt wurden in der Erft Spuren von Schmerzmittel nachgewiesen . Die Konzentration des Stoffs soll bei Grevenbroich mit 0,2 deutlich höher sein als der Grenzwert von 0,05 Mikrogramm pro Liter. cka