Knappe Zeiten für die Kleinsten
Stadt will gegebenenfalls einige U3-Maßnahmen aufgeben.
Grevenbroich. Bei der Betreuung von unter Dreijährigen sehen Stadt und Träger knappen Zeiten entgegen. Bisher hat das Land jedes Projekt einzeln genehmigt, etwa die Schaffung einer bestimmten Anzahl von Plätzen an einem Standort. Zukünftig stellt es jeder Kommune nur noch einen Pauschalbetrag zur Verfügung. Die Höhe sei noch unklar, sagt der Erste Beigeordnete Michael Heesch. Er geht davon aus, dass es deutlich weniger wird als bisher.
Wenn es zur befürchteten Zusammenstreichung kommt, muss sich die Stadt von einem Teil der geplanten U3-Maßnahmen verabschieden. Sechs Maßnahmen haben laut Jugendamtsleiterin Birgit Schikora höchste Priorität, andere würden verschoben oder ganz aufgegeben.
In den vergangenen Tagen hat Schikora intensive Gespräche mit den Einrichtungsträgern geführt. „Die Stadt wird sich von Baumaßnahmen verabschieden, und wir werden die Träger auffordern, dasselbe zu tun“, so ihr Resümee.
Eine Zukunft voller Unwägbarkeiten beklagt auch Volker Abrahamczik von Deutschordens Jugend- und Familienhilfe. Die Organisation betreibt in Elsen den Deutschordens-Kindergarten mit 140 Plätzen. Schon 2010 hatte sie beim Land Gelder zum Ausbau von zwölf zusätzlichen U3-Plätzen beantragt, eine Zu- oder Absage soll ausstehen. Seit August ist die Gruppe in provisorischen Räumen untergebracht. Wenn es nicht gelingt, eine dauerhafte Unterkunft zu schaffen, könnte dies das Ende des Angebots sein, bedauert Abrahamczik.
Die Deutschordens Jugend- und Familienhilfe ist eine der beiden Organisationen, die am Freitag ihre Verträge zur U3-Betreuung mit der Stadt um ein weiteres Jahr verlängerten. Die Institution erhält 65 000 Euro. Als zweiter Träger bekommt die gemeinnützige Institution PariSozial 32 000 Euro. PariSozial betreibt das Familienzentrum Zaubermühle in Gustorf mit 55 Plätzen, das U3-Angebot soll von 10 auf 16 Plätze ausgebaut werden.
In einer Hinsicht kann Heesch die Eltern beruhigen: Kinder, die derzeit einen U3-Platz haben, werden ihn auch behalten. Auch am Ausbau des Barbarahauses in Neurath hält die Stadt fest. Weitere U3-Gruppen werden in Hülchrath, Langwaden und Barrenstein geschaffen.
Die Stadt hat ein Konzept für den zukünftigen Ausbau von Kitas erstellt, das am 17. November im Jugendhilfeausschuss vorgestellt wird.