Kreiskatholikenrat: Nicht nur Verbotskirche sein

Wahl: Cornel Hüsch bleibt Vorsitzender des Kreiskatholikenrats.

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Neuss. Das Erzbistum Köln brauche einen Mann an der Spitze, der nur Erfolg haben werde, „wenn er sich nicht als Kirchenfürst versteht, sondern als Diener der Menschen“. Diese Auffassung vertrat Cornel Hüsch, Vorsitzender des Kreiskatholikenrats, bei der Jahreshauptversammlung des Gremiums, das 165.000 Katholiken vertritt.

Die Vertreter der Dekanate Neuss/Kaarst und Grevenbroich/Dormagen bestätigten Hüsch mit 43 Stimmen bei zwei Enthaltungen im Amt. Vertreter bleiben Walter Pesch, Adolf Thöne und Trudi Porath. Nach jahrelanger Vorstandsarbeit wurden Heiner Cöllen und Werner Uersfeld verabschiedet.

„Ich finde es unangebracht, die Leistungen und den Verdienst von Kardinal Meisner auf Skandale und Provokationen zu reduzieren“, sagte Hüsch in seinem Jahresbericht. Gleichwohl trügen sich viele Katholiken in der Diözese mit der Hoffnung, dass mit einem neuen Bischof auch „ein neues katholisches Lebensgefühl“ entstehe: „Eine Kirche, die nur als Verbotskirche erkennbar wird, verliert den Rückhalt“, sagte Hüsch.

Der Neusser appellierte an die Gläubigen, sich stärker jenseits der Gemeindegrenzen zu positionieren: „Je mehr Gleichgültigkeit in der Gesellschaft modern wird und je mehr Hedonismus die vorherrschende Einstellung wird, umso mehr müssen wir Katholiken uns auch in die Gesellschaft einbringen.“

Hüsch erinnerte an die Forderung von Papst Franziskus, an die Peripherie zu gehen und dort die frohe Botschaft zu verkünden — auch unter der Gefahr des Scheiterns. Hüsch rief die Laien dazu auf, sich dem zu stellen: „Ich meine, dass wir viel stärker als bisher aus unseren engen Kirchenkreisen heraustreten und die Menschen da aufsuchen müssen, wo sie sind.“ Red