Landtagswahl 2022 in Neuss Wüst zu Gast im Speira-Rheinwerk

Neuss · Ministerpräsident tauscht sich über Transformation der Industrie aus.

Ministerpräsident Hendrik Wüst (l.) ließ sich das Dosenrecycling im Speira-Rheinwerk erklären.

Foto: Wolfgang Walter

Zukunftsfestigkeit, Generationenprojekt, aber auch ein Versöhnungsthema – mit diesem Dreiklang lässt sich der Besuch von Hendrik Wüst (CDU) im Rheinwerk von Speira (ehemals Hydro) zusammenfassen. Der Ministerpräsident schaute sich am Dienstagmorgen zunächst insbesondere den Recyclingbereich des Werks an, zudem diskutierte er mit Unternehmensvertretern um Geschäftsführer Volker Backs, Werksleiter Christoph Budde und Speira-CEO Einar Glomnes sowie Betriebsräten und Gewerkschaftsvertretern. Im Vordergrund standen die Herausforderungen durch den Strukturwandel und die Transformation der Industrie, aber vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs natürlich auch aktuelle Fragen, insbesondere mit Blick auf die Energiesicherheit.

Die Zukunftsfestigkeit des Industriestandorts ist aus mehreren Gründen der Schlüssel zum Wohlstand – nicht nur in der Region. Erstens natürlich wegen der Arbeitsplätze. Zweitens, weil dort die großen Zukunftsthemen mit Innovationskraft angepackt werden. Das Rheinwerk mit seiner Aluminiumhütte und den Recyclinganlagen ist dabei ein gutes Beispiel, weil viele Zukunftsthemen ohne Aluminium kaum eine Chance haben. Wer die Energiewende erfolgreich gestalten will, der braucht das Leichtmetall, denn Aluminium ist ein wichtiger Grundstoff für die Energie- und Mobilitätswende.

Zwar ist die Aluminiumindustrie energieintensiv. Aber Aluminium gilt mit nur geringen Verlusten als unendlich wiederverwertbar. Dabei wird beim Einsatz von Recyclingmaterial 95 Prozent weniger Energie gegenüber neu gewonnenem Aluminium, sogenanntem Primäraluminium, benötigt. Beim Rundgang durch das Speira-Rheinwerk wurde das Beispiel Dosenrecycling in den Blick genommen. In Deutschland werden laut Unternehmen 99 Prozent aller Dosen wieder dem Kreislauf zugefügt und stehen nach drei Monaten wieder im Regal.

Für die Zukunftsfestigkeit muss die Politik verlässliche Rahmenbedingungen schaffen. „Planungssicherheit“ ist dabei das Zauberwort. Damit Unternehmen investieren, muss diese langfristig und verlässlich stehen. Wüst spricht bei seinem Besuch von einem „Generationenprojekt“ und einem „Versöhnungsthema“ – letzteres deshalb, weil es darum gehe „die Stärkung unseres Industriestandorts und den Klimaschutz zusammenzubringen“.