Leichtathletikzentrum bekommt Wassergraben
Neuss. Tag für Tag verwandelt sich die Ludwig-Wolker-Sportanlage ein kleines bisschen mehr zu einem Leichtathletikzentrum, doch jetzt muss das Thema, das nach jahrzehntelangen Debatten endlich umgesetzt wird, noch einmal die Politik beschäftigen.
Grund: Das Geld reicht nicht. Um auch den letzten Schritt gehen zu können, fehlen noch einmal 10 000 Euro. „Die müssen wir am Mittwoch lockermachen“, sagt der Sportausschuss-Vorsitzende Rolf Knipprath (CDU). Die Kosten für den Umbau der Anlage, deren Kernstücke eine Kunststofflaufbahn und eine Tribüne mit überdachter Sprintstrecke sind, wurden mit 1,8 Millionen Euro gedeckt. Weil sich bei den seit dem August laufenden Arbeiten immer neue Probleme auftaten, die am Ende Geld kosteten, wurde der Wassergraben für die Hindernislauf-Wettbewerbe wieder aus der Planung herausgenommen. Nun soll er doch angelegt werden, denn ohne eine solche Anlage wird sich Neuss immer vergeblich um internationale Sportfeste wie die Gehörlosen-Europameisterschaft bewerben, die Guido Kluth gerne auf die Anlage holen möchte, auf der seine DJK Rheinkraft Hausrecht ausübt.
Die Verwaltung würde auf den Graben verzichten wollen, doch die Koalition von CDU und Grünen unterstützt die Idee, den Umbau komplett zu machen. Entscheidungshilfe leisten dabei das Wissen, dass der Graben nachträglich nur sehr viel teurer in eine fertige Anlage zu integrieren wäre, und die Tatsache, dass eine 5000-Euro-Spende eines Privatmannes die Zusatzbaukosten schon zu einem Drittel abdeckt. Die Koalition hat nun beantragt, die Restsumme überplanmäßig im Sportetat einzuplanen. Die Ausschusssitzung dazu beginnt um 17 Uhr. Sie ist öffentlich. -nau