Ligen-Einteilung sorgt für Unmut bei Neusser Vereinen

Rhein-Kreis. In den vergangenen sechs Jahren haben die heimischen Bezirksligisten Glück gehabt. Von den Unmutsäußerungen, wenn der Fußballverband Niederrhein (FVN) die Gruppeneinteilung zur kommenden Saison verkündet, blieb der Fußballkreis Grevenbroich/Neuss verschont.

Das ändert sich nun wieder: Erstmals seit der Saison 2010/11 treten die acht Bezirksligisten wieder in zwei Gruppen an.

Für Diskussionen sorgt auch die Einteilung der zwei Landesliga-Gruppen, wo der SC Kapellen, VdS Nievenheim, VfL Jüchen/Garzweiler und der TSV Meerbusch mit zwei Mannschaften in Staffel 1 antreten. Die Tatsache, dass der TSV Meerbusch mit Erst- und Zweitvertretung in der gleichen Gruppe spielt, stößt auf wenig Verständnis. „Das finde ich, ehrlich gesagt, nicht sehr glücklich, wenn man in einer Liga im Seniorenbereich eine faire Durchführung gewährleisten will“, sagt Oliver Seibert, Trainer des Absteigers Kapellen. Zumal die von Seiberts Vorgänger Toni Molina gecoachte Meerbuscher Erstvertretung als Oberliga-Absteiger durchaus um den Aufstieg mitspielen könnte. Auch VdS-Trainer Thomas Bahr fordert eine klare Trennung: „Die sollten vor der Saison ganz klar zwei feste Kader benennen und dann nicht während der Saison hin- und herschieben.“ Um eine Verzerrung so weit wie möglich auszuschließen, sollen beide Teams dem Vernehmen nach schon am ersten Spieltag aufeinandertreffen. Davon abgesehen sei die Einteilung gut. Die Gegner aus Düsseldorf, Mettmann, Mönchengladbach und Meerbusch waren so zu erwarten, wie Bahr meint: „Diese Einteilung finde ich sehr vernünftig. Damit konnte man rechnen.“

Oliver Seibert, Trainer des SC Kapellen

Jades, Vorsitzender des FVN-Fußballausschusses, erklärt: „Man muss immer Kompromisse schließen und kann leider nie alle zufriedenstellen.“ Getroffen hat es in diesem Jahr in der Bezirksliga vor allem den SV Uedesheim. Gemeinsam mit dem FC Zons und TSV Bayer Dormagen muss Uedesheim in Gruppe 1 ran. „Das ist für uns natürlich sehr unglücklich“, sagt der Vorsitzende Klaus Haas.

Denn der SV wird so auch von Derbys in der eigenen Stadt abgehalten. „Bis Gnadental sind es von uns aus sechs Kilometer, bis Holzheim zwölf“, rechnet er vor. „Das ist schon schade, wenn man nicht gegeneinander spielt.“ Stattdessen geht es künftig gegen Konkurrenz aus Düsseldorf und Solingen. „Da kommt einiges mehr an Kosten auf uns zu“, sagt Haas. Zumal er auch mit weniger Zuschauern rechnet: „Wenn es bei uns mal voll wird, dann nur bei Lokalduellen. Selbst wenn Dormagen kommt, bringen die ja keine zehn Mann mit.“ Etwas besser könnte es den Rest des Kreises erwischt haben. „Ich bin da immer sehr vorsichtig. Wir waren natürlich im letzten Jahr in einer sehr guten Düsseldorfer Gruppe. Trotzdem werde ich mich jetzt nicht hinstellen und sagen, dass es einfacher wird“, sagt Trainer Hermann-Josef Otten vom TuS Grevenbroich. Er muss genau wie der SV Bedburdyck/Gierath, die Holzheimer SG, die SG Kaarst und die DJK Gnadental in Gruppe 4 in Richtung Mönchengladbach reisen. „Da sind ein paar Traditionsvereine dabei, die ich alle stark einschätze“, sagt Otten.