Mähdrescher fängt bei Ernte Feuer

Die Flammen breiteten sich bei der aktuellen Trockenheit schnell über das gesamte Feld in Grefrath aus. Der Feuerwehr zufolge ist eine Fläche von 40 000 Quadratmetern abgebrannt.

Grefrath. Eigentlich blieb das Neusser Stadtgebiet von Bränden, die aufgrund der aktuellen Trockenperiode entstanden, bislang weitgehend verschont. Doch diese „Glückssträhne“ hat nun ein paar Haare weniger: Denn aus noch ungeklärter Ursache ist es am Montag in den Abendstunden zu einem Feld- und Mähdrescherbrand in Grefrath gekommen. Wie Feuerwehrsprecher Christian Franke am Mittwoch mitteilte, war die Erntemaschine auf dem Getreidefeld in Betrieb, als sie Feuer fing.

Die Hitze breitete sich schnell in Windrichtung über das abgeerntete Stoppelfeld aus. Die Feuerwehr schätzt die abgebrannte Feldfläche grob auf rund 40 000 Quadratmeter. Der Einsatz begann um 20.40 Uhr und dauerte rund zwei Stunden. Beschleunigt wurde der Brand durch die aktuelle Trockenheit.

Foto: Bothe

„In Neuss hatten wir bislang nur wenige Einsätze aufgrund von Trockenheit“, so Franke. Unter anderem ein kleiner Böschungsbrand in Hoisten habe die Feuerwehr am Montag beschäftigt. Bei dem Feldbrand in Grefrath waren insgesamt 30 Personen der Löschzüge Holzheim, Grefrath sowie des hauptamtlichen Löschzugs der Stadt involviert. Geräte-Unterstützung gab es zudem von den Löschzügen Furth und Uedesheim: Da die üblichen Feuerwehrfahrzeuge lediglich über 1000 bis 1500 Liter Wasserspeicherkapazität verfügen, wurden kurzerhand die Tanklöschfahrzeuge der beiden genannten Löschzüge herangezogen. Diese können immerhin 4000 Liter speichern.

Damit sich das Feuer nicht noch weiter ausbreitet, wurde das Feld mithilfe eines Landwirtes rechts und links umgepflügt. „Die Zusammenarbeit hat gut geklappt“, so der Feuerwehrsprecher.

Die Polizei wurde um 20.45 Uhr von der Feuerwehr über den Brand informiert. Nach Informationen von Polizeisprecherin Diane Drawe waren jedoch keine Maßnahmen der Beamten erforderlich, da keine Hinweise auf eine vorsätzliche Straftat vorlägen. Die Feuerwehr hat bereits am 2. Juli offiziell Feld- und Waldbrandgefahr ausgerufen. „Seitdem hat sich nichts wirklich geändert“, sagt Christian Franke. Wenn auch nur bedingt in Neuss, mussten Einsatzkräfte im restlichen Kreisgebiet immer wieder zu trockenheitsbedingten Bränden ausrücken. Wolfgang Wappenschmidt, Vorsitzender der Kreisbauernschaft, nennt als Beispiel einen Strohpressenbrand in Rommerskirchen am 8. Juli.

„Gerade bei Geräten wie Mähdreschern, die viele Keilriemen haben, kann es schnell einen Funkenflug geben. Das ist bei dieser Trockenheit eine extreme Gefahr“, sagt Wappenschmidt, der an alle Bürger appelliert, keine Zigaretten oder Streichhölzer ins Freie zu werfen. Auch Straßenränder seien extrem trocken. Da könne schnell ein Schwelbrand entstehen, der eventuell auf angrenzende Felder übergreift. Zwar sei die anhaltende Trockenheit für die noch reifenden Kartoffeln und Rüben ein Problem, „für die laufende Getreideernte brauchen wir aber beständiges, trockenes Wetter“, so Wappenschmidt.