Marketing-Expertin will Stadt „wecken“

Die 28-jährige Wahl-Grevenbroicherin Lena Lüken ist Chefin des Stadtmarketing-Vereins.

Foto: Anja Tinter

Grevenbroich. Mit welch üppigem Grün die Stadt gesegnet ist und welch schöne Ecken es darin gibt, fällt Lena Lüken vor allem dann auf, wenn sie mit Freunden unterwegs ist, die ortsfremd sind. Die lobenden Worte, die dann kommen, sind Wohlklang in den Ohren der 28-Jährigen. Allerdings ist sie auch ohne den Beifall „begeistert“ von ihrer Stadt: „Das ist meine Heimat.“ Denkt sie an Grevenbroich, denkt sie an den ersten Tornister, im Lederwarenfachgeschäft am Synagogenplatz gekauft, an ihre Basketballspiele bei den Elephants, Chorstunden am Erasmus-Gymnasium und ein Feierabendgetränk im legendären „Hansa“.

Nach dem Abi 2008, Studium an der Heinrich-Heine-Universität, einem halben Jahr in Hamburg sowie Stationen in Köln und Paderborn ist Lüken jetzt zurück. „Ich bin hier stark verwurzelt“, sagt sie. Alles rund ums Brauchtum hat sie bereits in jüngsten Jahren mitbekommen: „Mein Großvater Josef Brandt war im Schützenverein.“ Die Verwandtschaft entwickelte ihre Affinität zum Geschehen. Ebenso gibt es eine musisch-kulturelle Verbundenheit: Mutter Monika Lüken ist als Background-Sängerin bei „Last Order“ aktiv, Onkel Wolfgang Brandt agiert als Frontmann der Band „Stixx“.

Und weil ihre Lieblingsstadt eine Herzensangelegenheit ist, die studierte Medienwissenschaftlerin bereits in ihrer Paderborn-Zeit ein umfassendes Marketing-Projekt mitinitiierte und sie Grevenbroich aus seinem Dornröschenschlaf aufwecken will, ist Lena Lüken als Geschäftsführerin des gegründeten Stadtmarketing-Vereins aktiv. „Versteckte Schätze“ gäbe es zuhauf und „viele engagierte Menschen“. Deren Aktivitäten zu bündeln und ihnen so etwas wie eine Schnittstelle zu werden, darin läge viel Potenzial. „Wir streben Zusammenarbeiten an, keine Konkurrenz“, sagt sie.

Drei Neuerungen sind fürs Auftaktjahr 2018 geplant, der Startschuss fällt als flankierende Maßnahme zu den Bauarbeiten an der Bahnstraße mit der Party „Rock den Bagger“ am 5. Mai. In Arbeit sind eine „Feinkaufen-Karte“ und der Niederrheinische Radwandertag am 1. Juli. Und das ist erst der Anfang.

Energie tankt Lüken nicht mehr wie früher auf dem Tennisplatz oder beim Basketball, sondern bei Spaziergängen. „Leider nicht mehr mit unserem Familienhund, der nun verstorben ist“, sondern allein. Konzertbesuche im Café Kultus, das sie seit Teenagertagen kennt, liebt sie: „Wahnsinn, wie international das Programm geworden ist.“ Die Jahre fernab bezeichnet sie als „Inspirationsquellen“. Bündelweise neue Ideen, nicht nachlassende Tatkraft —„ich bin wahnsinnig gerne hier“, sagt Lena Lüken. Und damit sie anderen gegenüber ihr Grevenbroich nicht mehr so hartnäckig verteidigen muss, will sie es einfach ein bisschen schöner machen.