Meerbusch dominiert Landesliga-Spitzenspiel
Die TSV-Fußballer gewannen bei Verfolger Nettetal mit 3:0. Remis für alle anderen Kreis-Teams.
Rhein-Kreis. Die fünf Fußball-Landesligateams aus dem Rhein-Kreis Neuss blieben am Wochenende alle ungeschlagen. Ein Sieg gelang aber nur dem TSV Meerbusch.
Der TSV Meerbusch kann den Aufstiegssekt schon mal kalt stellen. Auch beim Tabellenzweiten Union Nettetal setzte sich der Spitzenreiter durch, kam zu einem souveränen 3:0 (1:0)-Sieg. Fünf Spieltage vor Saisonende haben die Meerbuscher acht Punkte Vorsprung auf Nettetal und neun Punkte Vorsprung auf den SC Velbert auf dem dritten Platz. Ridvan Balci brachte seine Elf durch Treffer in der 2. und 47. Minute mit 2:0 in Führung. Spätestens nach dem 3:0 durch Kevin Dauser nach 64 Minuten war die Partie entschieden. Die Nettetaler erarbeiteten sich während der 90 Minuten keine nennenswerte Torchance, die ballsicheren Gäste dominierten das Geschehen vor 400 Zuschauern. „Uns kam unsere frühe Führung zugute“, sagte TSV-Teammanager Horst Riege: „Bei den sommerlichen Temperaturen war es für Nettetal dann sehr schwierig, dem Rückstand hinterherzulaufen.“
SCK-Trainer Oliver Seibert nötigte die Vorstellung seines Teams Respekt ab. „Obwohl für uns nach oben oder unten nichts mehr geht, zeigt die Mannschaft nach wie vor einen unfassbaren Willen“, sagte er. Auf die um den Klassenverbleib kämpfenden Gastgeber war er indes nicht so gut zu sprechen. Vor dem Treffer zum 1:1 (83.) durch Steffen Drees hätte der TSV genug Zeit gehabt, um den Ball ins Seitenaus zu schießen, damit der verletzt im Strafraum liegende Kapellener Philip Suhr hätte versorgt werden können. „Dass der Gegner das nicht gemacht hat, ist für mich grob unsportlich“, stellte Seibert verärgert fest, „zumal wir das vorher getan haben, obwohl wir freie Bahn zum Tor gehabt hätten.“ In der Nachspielzeit der ersten Hälfte waren die Gäste vor 100 Zuschauern durch ein Eigentor von Daniel Klinger in Front gezogen. „Wir hätten einen Sieg verdient gehabt, weil wir die spielbestimmende Mannschaft waren“, sagte Klinger.
Nievenheims verletzter Goalgetter Kevin Scholz ätzte am Internet-Liveticker schon vor Spielbeginn: „Jannik Schulte ist übrigens im Urlaub. Und wenn man Alex Hauptmann beim Warmmachen sieht, sieht man, dass er mit den Kopf woanders zu sein scheint. . .“ Beide Kicker wechseln wie Nils Dübbert und Nils Mäker im Sommer zum Lokalrivalen SC Kapellen. Ob die beiden Vereine dann noch in einer Liga spielen, ist fraglich, denn nach der siebten sieglosen Partie in Folge ist Nievenheim als Zwölfter nur noch einen Punkt besser als der 1. FC Viersen auf dem vorletzten Tabellenrang. Trainer Michele Lepore sieht die Sache natürlich anders, denn gleichzeitig ist er mit seiner Truppe auch seit drei Spielen ungeschlagen. „Für die Zuschauer war das ein sehr attraktives Spiel, das auch 12:12 hätte ausgehen können“, sagte er. Pech hatte Nievenheims Marcus Buchen mit einem Schuss an die Latte (20.). Für den MSV setzte Jaouad Jaha den Ball an den Innenpfosten (37.). Glücklicher war vor 50 Zuschauern sein Teamkollege Astrit Hyseni in der 65. Minute beim 1:0. Dass er trotz seines feststehenden Wechsels noch voll bei der Sache ist, stellte Alexander Hauptmann mit dem 1:1 (85.) unter Beweis. Lepore: „Ich hoffe einfach, dass bei uns irgendwann der Knoten platzt.“
Mit dem Remis hat Jüchen die 40-Punkte-Marke geknackt. Zufrieden war Trainer Michele Fasanelli aber nicht. „Wir müssen nach einer halben Stunde mit 4:0 führen“, haderte er. Mehr als der Führungstreffer von Fatlum Ahmeti in der 5. Minute sprang vor 75 Zuschauern jedoch nicht heraus. Tobias Bruse bestrafte das mit dem Ausgleich unmittelbar vor dem Seitenwechsel. Daniel Friesen brachte die Gäste, die nun Druck machten, in Führung (60.), erst mit Ahmetis 2:2 (76.) endet die Drangphase der Amerner. Dass sein Team in der Schlussphase weitere Großchancen ausließ, ärgerte Fasanelli sehr.