Meerbusch zieht am SCK vorbei
Während Kapellen in der Fußball-Oberliga mit 1:2 in Hilden verlor, schöpfte der TSV durch einen 2:0-Sieg gegen Ratingen neue Hoffnung.
Kapellen/Meerbusch. Hoffnung beim TSV Meerbusch, noch größere Sorgen beim SC Kapellen: Während der TSV in der Fußball-Oberliga einen 2:0 (1:0)-Erfolg gegen Ratingen 04/19 gefeiert hat, unterlag der SCK mit 1:2 (1:0) beim VfB Hilden.
Seit sechs Spielen sind die Kapellener nun sieglos. Der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz, den der Cronenberger SC mit 32 Zählern belegt, beträgt weiterhin zwei Punkte. Allerdings liegt nun Meerbusch (31) noch zwischen dem CSC und dem SCK (30). Und so schwindet selbst den größten Optimisten an der Erft allmählich der Glaube an den Ligaverbleib.
Dass das Match aus Sicht der Kapellener wie schon so oft in den vergangenen Monaten in die falsche Richtung lief, dafür hätte Trainer Oliver Seibert leicht „10 000 Gründe angeben können“. Fürs Erste reichen drei. Der wichtigste: Kapellen fehlt der Killerinstinkt. In besseren Zeiten hätte der SCK zur Pause mit 3:0 vorne gelegen. Zwar traf Said Harouz nach einer Viertelstunde zum 1:0. Doch verpasste er sein zweites Tor nach einer Hereingabe von Manou Ioannidis (24.). Unbedingt treffen müssen hätte vier Minuten später Sven Raddatz. Doch alleine vor dem Tor scheiterte er an VfB-Keeper Bastian Sube. Weil auch die Hausherren nicht treffsicher waren, ging Kapellen wenigstens mit einer knappen Führung in die Halbzeitpause.
Sicherheit gab dieses Ergebnis den Gästen jedoch nicht. „Aber woher soll die in unserer Situation auch kommen?“, fragte Seibert. Eine gute Überleitung zum zweiten Grund für die Pleite: Der SCK macht einfach zu viele entscheidende Fehler. Beim Ausgleich nach 60 Minuten verhinderte niemand die Flanke von Denis Ivosevic auf Jannik Weber, der im Strafraum ungehindert abschließen konnte. Den vom Pfosten abklatschenden Ball drückte Fabio Di Gaetano vor 200 Zuschauern mühelos über die Linie. Nicht viel besser sah das beim 1:2 in der 65. Minute aus: Ein Steilpass von Justin Härtel reichte, um dem Torschützen Di Gaetano freie Bahn bis zum Tor zu verschaffen.
Danach wäre noch genug Zeit für die Wende gewesen, doch — und das ist der dritte Grund — fehlt in Seiberts von seinem Vorgänger Toni Molina übernommenen Kader nach dem Ausfall von Andrej Hildenberg schlichtweg ein zweiter Stoßstürmer. Die Variante, Tim Rubink, David Dygacz und Burak Yildiz aus der Abwehrviererkette in die Spitze zu beordern, sah schon sehr nach Brechstange aus und brachte keinen Erfolg mehr.
Ein Lebenzeichen sendeten dagegen die Meerbuscher. Der TSV startete vor 225 Zuschauern stark in die Partie gegen Ratingen. Innenverteidiger Daniel Hoff markierte schon nach zehn Minuten nach einer Ecke per Kopf den Führungstreffer. Die Gäste kamen nun besser ins Spiel und drängten auf den Ausgleich. Mit viel Glück und Geschick überstand die Heimelf die Druckphase aber ohne Gegentor. Sowohl Lukas van den Bergh als auch Janik Röber retteten jeweils für ihren bereits geschlagenen Keeper Andreas Lahn auf der Torlinie.
Nach der Pause waren die Meerbuscher wieder besser im Spiel und erzielten erneut ein schnelles Tor: Boran Sezen trat den Ball nach Vorlage von Sergen Sezen aus 17 Metern zur 2:0-Führung in den Winkel (51.). Wenig später hatte der Torschütze sogar das 3:0 auf dem Fuß, scheiterte aber mit einem Foulelfmeter, den er neben das Tor schoss.
Die Ratinger antworteten mit wütenden Angriffen, doch echte Torchancen konnten sie sich nicht erarbeiten. Ganz anders auf der anderen Seite, wo die TSV-Stürmer die endgültige Entscheidung aber verpassten. „Das ist ein absolut verdienter Sieg“, sagte TSV-Teammanager Horst Riege. „Wir haben eine gute Teamleistung gezeigt.“