Möbelhaus im Hammfeld: Vertragsabschluss am Tag danach

Stadt und Investor Kurt Krieger einigen sich. 30 Millionen Euro für die Möbelhausfläche.

Neuss. „Die Tinte ist trocken, der Vertrag unterschrieben.“ Das gaben Bürgermeister Herbert Napp und Möbelhausinvestor Kurt Krieger am Dienstagnachmittag bekannt — einen Tag, nachdem der Rat in seiner Sondersitzung nichts entscheiden konnte, weil die Verwaltung keinen Vertragsentwurf über den Verkauf des Grundstücks am Willy-Brandt-Ring vorlegte.

Im Juni hatte der Rat den Verkauf des Areals — Krieger will bekanntlich gleich noch die daneben liegenden Flächen im Hammfeld dazukaufen und entwickeln — beschlossen und in einem Eckpunktepapier wesentliche Bedingungen festgelegt. Danach kam es zu zähen, schwierigen Verhandlungen über Details.

Dass CDU und FDP von Krieger gleich mit eingezogen wurden und sich einbeziehen ließen, verärgerte Verwaltungschef Herbert Napp, der von einem „Dreiecksverhältnis“ sprach. Am Ende beantragten CDU und FDP eine Sondersitzung des Rates, um nicht-öffentlich über den Stand der Verhandlungen informiert zu sein und möglichst den Vertrag zu beschließen. Diese Sitzung verlief allerdings am Montagabend ergebnislos, da die Verwaltung keinen Entwurf vorlegte und auch nicht über Details Auskunft gab.

Dienstagmorgen dann folgte „nach einer fast dreistündigen Marathon-Sitzung in einem Düsseldorfer Notariat“ der Durchbruch, wie Napp und Krieger mitteilten. Verkauft wird die 6,5 Hektar große Grundstücksfläche für das Möbelhaus im Hammfeld sowie eine weitere Optionsfläche von etwa 10 Hektar. Nun sei der Weg frei „für das größte Grundstücksgeschäft gewerblicher Art, das nach dem Krieg getätigt wurde“, sagte Bürgermeister Napp am Dienstag und bezogen auf die Möbelhaus-Fläche: „Mit einem Finanzvolumen von etwa 30 Millionen Euro dürfte dieses Geschäft überhaupt einmalig in den Annalen der Stadt sein.“

Die Vertragsunterzeichnung erfolgte unter dem sogenannten Gremienvorbehalt, denn jetzt ist noch einmal der Rat am Zug. Die Stadtverordneten erhalten nun das 40-seitige Vertragswerk, das sich in einigen Passagen von dem beschlossenen Eckpunktepapier unterscheidet. In der regulären Ratssitzung am 11. Oktober werden sie dann über den Vertrag entscheiden.

Nach einem positiven Entscheid werde Investor Kurt Krieger „unverzüglich mit den Bauarbeiten beginnen“, so die Mitteilung der Stadt. Beide Parteien seien in hohem Maße bestrebt, die Fertigstellung des Möbelhauses im Dezember 2014 zu realisieren.