Kirchenmusik in Neuss St. Quirin trotzt dem Trend

Neuss · Kantor Neugart zu Plänen im Kreisdekanat und seinem Weihnachtsprogramm.

Münsterkantor Joachim Neugart erlebt keinen Mitgliederschwund in der Kirchenmusik.

Münsterkantor Joachim Neugart erlebt keinen Mitgliederschwund in der Kirchenmusik.

Foto: Andreas Woitschützke

(-nau) Die Sorgen der verantwortlichen Kirchenmusiker in den Seelsorgebereichen des Kreisdekanates angesichts eines sich abzeichnenden Umbruchs in ihrer „Branche“ teilt Joachim Neugart nicht. Er gehört, berichtet der Münsterkantor, aber auch nicht zu diesem Kreis und war daher nicht dabei, als diese Riege kürzlich unter dem Vorsitz von Regionalkantor Michael Landsky über Strukturanpassungen sprach, die sich aus einer Neugliederung des Dekanates in vier Großgemeinden ergeben werden. „Ich stelle fest“, sagt Neugart, „dass die Dichte unserer künstlerisch bedeutsamen Ensembles nicht nachgelassen hat.“ Dazu reicht ihm alleine ein Verweis auf das Konzertprogramm an den Weihnachtstagen und über den Jahreswechsel.

In St. Quirin gibt es
keinen Mitgliederschwund

Die Seelsorgebereichsmusiker sprachen nicht nur über ihr Berufsbild und das, was im Hauptamt noch zu leisten ist, wenn sich die Zahl der verantwortlichen Musiker in den Seelsorgebereichen bis 2030 in etwa halbiert haben wird. Sie sprachen auch über die 3000 Mitglieder in Chören und Instrumentalensembles, die ein wichtiges Standbein der Kirchenmusik im Kreisdekanat sind. Deren Zahl ist im Bistum wie auch im Kreisdekanat rückläufig, an St. Quirin geht dieser Trend aber offenbar vorbei. Münsterchor, der Kammerchor „Capella Quirinia“, das Ensemble „Cantus Neuss“ und die beiden Choralscholen haben mit Fusion oder gar Auflösung nichts zu tun. „Wir werden an der Hauptkirche des neuen Sendungsraumes wie gewohnt präsent sein“, verspricht Neugart, der als Kantor die Schwerpunktstelle am Quirinusmünster innehat.

Die Ensembles an St. Quirin geben ohnehin an jedem Sonn- und Feiertag im Hochamt um 10 Uhr ihre musikalische Visitenkarte ab. In den kommenden Wochen verdichten sich Pensum und Angebot. In der Christmette an Heiligabend bringt der Münsterchor ab 22 Uhr die Pastoralmesse in D von Colin Mawby und einige Motetten zur Aufführung, am ersten Weihnachtstag ab 10 Uhr die so genannte Cäcilienmesse von Joseph Haydn und am zweiten Feiertag zur gleichen Uhrzeit die Missa „Dixit Maria“ von Hans Leo Hassler.

Der durch Solisten und das Orchester „Nordrhein Baroque“ verstärkte Kammerchor „Capella Quirina“ führt wiederum am letzten Tag des Jahres im Silvesterkonzert Johann Sebastian Bachs h-Moll-Messe auf. Am Neujahrsmorgen muss vor allem die Männerschola früh raus, denn sie wird mit der 17. Choralmesse angekündigt.

Höhepunkt beim Auftakt im neuen Jahr ist die Aufführung von Teilen des Weihnachtsoratoriums am Samstag, 7. Januar. Ein „Auswärtsspiel“ des Münsterchores, denn das Konzert beginnt um 18 Uhr in der Kloterbasilika Knechtsteden.