Neubaugebietes Kreuzfeld: Eigentümer als Investoren
Amt verspricht Dialog in der Planung des Neubaugebietes Kreuzfeld. Dort sollen Grundbesitzer selbst bauen oder verkaufen.
Neuss. Eine Infoveranstaltung des Amtes für Stadtplanung zum Planungsprozess des Baugebietes Kreuzfeld in Neuss-Uedesheim lockte weit mehr als 100 Interessenten, Anwohner und Betroffene in die überfüllte Uedesheimer Feuerwache. Auf dem nahegelegenen 85 800 Quadratmeter großen Gebiet zwischen Bezirkssportanlage und Macherscheiderstraße sollen, wie der kommissarische Leiter des Projekts, Markus Honermann, und sein Team erklärten, rund 150 Wohneinheiten im „Uedesheimer Maßstab“ entstehen.
Honermann versprach statt einer Verstädterung wie etwa im Nachbarstadtteil Grimlinghausen eine „lebenswerte Stadterweiterung“ mit mehr als 20 000 Quadratmetern Grünfläche. Planungen gehen derzeit von 50 Prozent Einfamilienhäusern und zehn bis zwölf dreistöckigen Mehrfamilienhäusern aus.
Über die tatsächliche Bebauung lässt sich derzeit nur spekulieren. Denn das Projekt wird nicht von einem Großinvestor realisiert, der Einfamilien- oder Mehrfamilienhäuser baut und diese verkauft. Vielmehr können die Grundstücksbesitzer selbst bauen oder an bauwillige Interessenten verkaufen.
„Zum Erhalt der guten Infrastruktur“ (Lebensmittelhandel, Kindergärten, Schule, Kirche) in dem beliebten Wohnstandort im Neusser Süden sei das Neubaugebiet aufgrund der demografischen Entwicklung notwendig, betonte der Vorsitzende des Bezirksauschusses, Stefan Crefeld (CDU). Dennoch müssten auch die Bedenken der Anwohner berücksichtigt werden.
In der Diskussionsrunde kritisierten viele Anwesende, dass die Hauptzufahrt in das neue Wohngebiet über die Himmelgeisterstraße erfolgen soll. Hierdurch werde sich die an sich schon problematische Verkehrssituation in Uedesheim weiter verschärfen. Den Bürgervorschlag einer Zufahrtsstraße von der B9 will Honermann aufnehmen.
Die Bedenken des Vorsitzenden des Bürger-Schützenvereins Neuss-Uedesheim, Johannes Kronenberg, der wegen der geringen Entfernung zum Schießstand Einschränkungen befürchtet und Abstandsflächen anmahnt, werden ebenso ernst genommen wie jene von Anwohnern, versprach Honermann.
Wichtig seien die Kommunikation mit Betroffenen und Anregungen von Interessenten, die bei Bedarf einen Gesprächstermin erhalten. Zudem sei eine zweite Diskussionsveranstaltung geplant.
Ein Termin für den ersten Spatenstich im Kreuzfeld steht noch nicht fest. Trotz des parallel laufenden Umlegungsverfahrens dürfte der Bebauungsplan erst 2014 rechtskräftig werden. Für den 30-prozentigen Grundstücksanteil der Stadt wird beim Amt für Stadtplanung eine Liste angelegt, in die sich Kaufinteressenten eintragen können. Ansonsten ist nicht nur beim Wunschgrundstück Eigeninitiative gefragt.