Neue Pläne für Rathaus-Arkaden

Ziel ist es, eine Attraktion anzusiedeln, die den Marktplatz lebendiger macht.

Foto: Tinter

Grevenbroich. Die Rathaus-Arkaden in der Innenstadt werden in absehbarer Zeit ihr Gesicht verändern. Wie Bürgermeister Klaus Krützen auf Anfrage berichtete, wird das Restaurant „Schneebesen“ etwa zur Mitte des Jahres die Ladenfläche unter dem Neuen Rathaus verlassen, und auch der nebenan liegende Teeladen zieht aus. „Damit werden neue Möglichkeiten eröffnet, um den Grevenbroicher Marktplatz zu beleben“, sagt Krützen. Gemeinsam mit der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) als Eigentümerin werde zurzeit überlegt, wie eine adäquate Nachnutzung aussehen könnte.

Dass die große Fläche zwischen dem Alten Rathaus und der Innenstadt-Kirche St. Peter und Paul gut angenommen wird, haben die Feierabendmärkte in den vergangenen beiden Jahren gezeigt. Ansonsten hat der Marktplatz aber nicht allzu viel zu bieten. „Ich habe schon lange vor, die Aufenthaltsqualität dort zu verbessern — auch mit Blick auf junge Leute“, sagt der Bürgermeister. Dieses Thema werde im Laufe des Jahres wieder aktuell — „wir sind bereits dran an dieser Sache“, signalisiert Klaus Krützen. Vorbild für Grevenbroich könnte seiner Meinung nach der Markt in Neuss sein, der vor allem in der warmen Jahreszeit zum Treffpunkt für viele Menschen geworden ist. Für den Verwaltungschef steht fest: In die Rathaus-Arkaden muss eine attraktive Gastronomie hinein, die sich im im Sommer und Herbst (mit Heizpilzen) so weit wie möglich mit Tischen und Stühlen auf den Markt ausbreiten kann. „Wenn das gelingt, hoffe ich darauf, dass auch Anrainer wie das Haus Portz nachziehen werden“, sagt Krützen.

Ob die bald zur Disposition stehenden Ladenlokale einzeln oder als große Fläche zur Vermietung gestellt werden sollen, ist offen. „Es werden zurzeit Daten und Fakten gesammelt“, so SEG-Geschäftsführerin Monika Stirken-Hohmann. Es sei nicht allzu schwierig, die renovierten Ladenflächen so weiterzuvermieten wie sie sind, dafür gebe es bereits Anfragen von verschiedenen potenziellen Pächtern.

Für einen Umbau müsse die Stadtentwicklungsgesellschaft allerdings Geld in die Hand nehmen. „Wenn wir etwas verändern, muss sich das amortisieren“, betont Stirken-Hohmann. Vor diesem Hintergrund werde nach einer guten, langfristigen Vermietung gesucht, „die unsere Kosten bei weitem wieder einspielt“. Klaus Krützen würde die große Lösung bevorzugen. Wunschkandidat: Café Extrablatt.

Die Pläne, das Alte Rathaus ebenfalls für eine Belebung des Marktplatzes zu nutzen, sind mittlerweile aufgegeben worden. Der Bürgermeister hat prüfen lassen, welche Kosten erforderlich sind, um das Untergeschoss des Verwaltungsgebäudes in ein Café zu verwandeln. „Ein Umbau würde mit etwa 200 000 Euro zu Buche schlagen“, berichtet Klaus Krützen. Das sei ein Problem. Ein anderes: Es könne kein barrierefreier Zugang zum Rathaus geschaffen werden. In der Stadtverwaltung wird nun überlegt, wie das Erdgeschoss mit dem kaum genutzten Fahnensaal und den zwei Besprechungsräumen attraktiver und bürgerfreundlicher gestaltet werden kann. „Eine Möglichkeit wäre, dort eine Art Info-Theke zu installieren“, überlegt Krützen.

Zurück zur Gastronomie-Szene: Der Bürgermeister ist mittlerweile zuversichtlich, dass sich in Sachen der Kneipen-Ruine „Zille“ bald etwas ändern wird. „Wir sind in Gesprächen mit dem Eigentümer und erwarten in Kürze ein Konzept“, sagt Krützen. Ein Gewinn für die Innenstadt sei auch das Eiscafé, das bald an der Karl-Oberbach-Straße gegenüber des Erftglacis eröffnen wird. „Es wäre super spannend, dort temporär eine Außengastronomie zu verwirklichen — am Fluss und unter schattigen Bäumen.“