Neues Spielgerät lässt auf sich warten
Eltern haben für Spielgerät gesammelt. Doch die Aufstellung lässt auf sich warten.
Neuss. Das vor rund zehn Jahren entstandene Wohngebiet Allmende in Uedesheim liegt schön idyllisch unmittelbar in Rheinnähe. Ideal also für Familien mit Kindern — nur mit Spielmöglichkeiten hapert es. „Im vergangenen Jahr hat die Stadt dann auf dem Gelände, das im Bebauungsplan auch als Spielplatz ausgewiesen ist, eine Schaukel installiert. Und wir Anwohner hatten den Eindruck: Das soll’s dann erst mal gewesen sein“, erzählt Stephanie Altemöller.
Das reichte den Eltern aber nicht. Sie organisierten Anfang des Jahres mit dem Verschönerungsverein eine Spendensammlung für ein neues Spielgerät. Viele Privatleute gaben etwas, der Bäcker, der Supermarkt und die Volksbank. So kamen 4500 Euro zusammen. Die Stadt stockte den Betrag durch Sponsorengelder auf fast 8500 Euro auf. Gemeinsam suchte man ein passendes Spielgerät aus. Die Wahl fiel auf ein Sandwerk mit Rutsche. Und alle waren glücklich.
Das sieht inzwischen etwas anders aus. „Seit Anfang des Jahres ist nichts mehr geschehen“, sagt Altemöller. „Ich habe immer wieder bei der Stadt nachgefragt. Die Antworten lauteten: Eine konkrete Terminaussage sei unmöglich, es gebe viele weitere Projekte, man habe personelle Engpässe, und Gesprächsbedarf sehe man ohnehin keinen mehr. Zuletzt hieß es, der Beigeordnete sei im Urlaub“, sagt die Mutter von zwei Kindern. Konsequenz: „Hier wohnen rund 50 Kinder. Die stehen jeden Tag Schlange vor der einen Schaukel. Das ist doch eine Farce.“
Bei der Stadt kann man die Aufregung nicht verstehen. „Das Gerät ist bestellt, wird Mitte September vom Hersteller ausgeliefert und soll dann möglichst zeitnah aufgestellt werden“, sagt Sprecher Peter Fischer. „Das hat die Beigeordnete Christiane Zangs in Vertretung des in der Tat bis Montag im Urlaub befindlichen Stefan Hahn Frau Altemöller auch schriftlich am 18. Juli mitgeteilt.“
Ein weiteres Gespräch sei nicht notwendig gewesen, „es war ja alles geklärt“, sagt Fischer. „Schneller geht es nun mal nicht. Das für die Spielplätze zuständige Grünflächenamt hat einiges auf der Liste stehen und muss seine Kapazitäten sukzessive abarbeiten.“
Prinzipiell begrüße die Stadt natürlich ein derart vorbildliches bürgerliches Engagement. „Hexen können wir aber auch nicht“, so Fischer.