Neuss: Gillbach soll sich sein Bett selbst graben
Renaturierung: In Weckhoven müssen bis Ende Februar 85 Pappeln gefällt werden.
Neuss. Rund 85 Pappeln werden am Gillbach westlich von Weckhoven zwischen der Gillbachstraße und den Kleingärten bis Ende Februar gefällt, teilt die Stadt mit. Das sei Teil einer umfangreichen Renaturierungsmaßnahme bis Herbst 2010.
Die Renaturierung erfolgt vor dem Hintergrund der EU-Wasserrahmenrichtlinie, die vorgibt, dass die Gewässer bis 2015 "einen guten ökologischen Zustand" erreichen müssen. Hierzu soll der künstliche Verlauf des Gillbachs in einen natürlichen Zustand zurückversetzt werden. Dabei soll der Gillbach sich seinen zukünftigen Lauf zwischen dem Acker im Westen und dem Wanderweg im Osten selbst graben. Der Erftverband will durch Kontrollen sicherstellen, dass der Bach nicht uferlos ausbricht. Zudem werden geeignete Gehölze wie Roterlen gepflanzt, um eine Erosion über den gewünschten Korridor hinaus zu verhindern.
Nach der Umgestaltung wird der Gillbach langsamer fließen und so Fischen und anderen Wasserlebewesen bessere Lebensmöglichkeiten bieten. An diesen Bachabschnitten können sich Wasser- und Sumpfpflanzen ansiedeln, die wiederum Amphibien und Libellen als Lebensraum dienen.
Der Grünanlage bleiben trotz der Fällaktion Pappeln erhalten: Statt der Hybridpappeln werden einige der selten gewordenen heimischen Schwarzpappeln gepflanzt. Red