Neuss: Im Zeughaus - Alphorn wird konzertfähig
Kammerakademie: Saison 2010/ 11 startet am Samstag.
Neuss. Mit einem “Tanz mit dem Teufel„ beginnt am Samstag die "Cellissimo" überschriebene Saison 2010/11 der Deutschen Kammerakademie Neuss am Rhein (dkn). Zur Eröffnung im Zeughaus führt die russische Pianistin Valentina Igoshina die beiden Klavierkonzerte von Dmitri Schostakowitsch auf, außerdem erklingt die selten gespielte Hamlet-Suite des russischen Komponisten.
In der kommenden Woche spielen die Musiker dann das Konzert noch einmal - nicht-öffentlich in der Festhalle Viersen, wo es für eine CD der Warner Classics aufgenommen wird: Die erste "reine" dkn-CD. Zum Weihnachtskonzert im Dezember sollen die ersten Scheiben verkauft werden.
In der neuen Saison bietet die Kammerakademie unter ihrem Chefdirigenten Lavard Skou-Larsen wieder sechs Abo-Konzerte und das Weihnachtskonzert, das schon jetzt zur Hälfte ausverkauft ist.
Der Künstlerische Leiter, seit 2005 in Neuss, hat seinen Vertrag vorzeitig bis zum Ende der Saison 2013/ 14 verlängert. "Ganz zufrieden darf man ja nie sein", sagt Skou-Larsen, doch die Begeisterung schlägt durch: "Es gibt eine ausgezeichnete Basis im Orchester, da wird noch aus Idealismus Musik gemacht. Und das ist ein Luxus."
Zum Luxus gehört auch zu beweisen, dass ein Alphorn in den Konzertsaal gehört: Der Solist Carlo Torlontano spielt im März mit den Neussern Werke von Liszt, d’Aquila, Samale und Franck; "ein eher dunkles, etwas esoterisches Programm", wie der Chefdirigent sagt. Das hat jedenfalls die Eisenacher so beeindruckt, dass die Kammerakademie mit ihrem Alphorn-Gast im Juni auf die Wartburg eingeladen ist. Das Deutschlandradio überträgt in sechs Länder.
Optimistisch blicken Skou-Larsen wie Orchestermanager Martin Jakubeit auf die jetzt beginnende und die folgende Saison. Auch wenn die Stadt spart - erhöht wurden die Zuschüsse seit zehn Jahren nicht -, sind etliche Förderungen gesichert. Auch die Zusage von 3M für die Klassiknacht steht. Das Interesse der Neusser und Auswärtiger an der Kammerakademie ist groß. Soeben wurde die 300er-Marke bei den Abonnenten geknackt: ein Zuwachs von 25 Prozent.