Eingeschlagene Scheiben in Neuss Vandalismus wird in der City immer mehr zum Problem
Neuss. · Erneut wurden Schaufenster- und Autoscheiben beschädigt.
Der Inhaber eines Geschäftes an der Krefelder Straße war geschockt, als er am Montagmorgen um 8 Uhr morgens zu seinem Auto zurückkehrte. Nur drei Stunden zuvor hatte er es auf dem Parkplatz gegenüber des Hauptbahnhofs am Theodor-Heuss-Platz abgestellt. Nun hatten es Unbekannte offenbar mit einem spitzen Gegenstand großflächig zerkratzt. Zudem wurde versucht, eine Seitenscheibe einzuschlagen. Von dem Vorhaben zeugt ein großer Einriss. Der Ladenbesitzer, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben möchte, aber Fotomaterial zur Verfügung gestellt hat, erstattete sofort Anzeige.
Unglücklicher Zufall? Erst vor wenigen Wochen wurde der Bruder des Ladenbesitzers Opfer einer ähnlichen Tat. Damals hatte jemand nachts die Scheiben gleich mehrerer Pkw eingeschlagen. Zu den Tatorten zählten die Zufuhrstraße, der Weißenberger Weg, die Karl-Arnold-Straße und die Ripuarierstraße. Fünf Anzeigen gingen bei der Polizei ein.
Doch nicht nur Vandalismus an Autos in der Innenstadt beziehungsweise in unmittelbarer Nähe beschäftigt die Polizei immer wieder. Einer der jüngsten Fälle: Am Marienkirchplatz ist die Schaufensterscheibe der Comco Leasing GmbH stark beschädigt worden. Ein großer Riss ist zu sehen, die Scheibe wurde notdürftig geflickt. Wie der Geschäftsführende Gesellschafter Thomas Kolvenbach erklärt, stammt der Schaden noch vom Kirmeswochenende. Das Problem: Bei der Scheibe handelt es sich um eine Spezialanfertigung, die nicht so einfach zu bekommen ist. Kolvenbach musste schon mehrfach Anzeige erstatten. In der Vergangenheit wurde an dem Eckgebäude an der Seite zur Bleichstraße bereits die Scheibe komplett eingeschlagen.
An einer Apotheke am Theodor-Heuss-Platz hatte ein Mann die Schaufensterscheibe im Vorbeigehen mit einer Bierflasche beschädigt, wie der Apotheker berichtet. Der Fall sei jedoch aufgeklärt worden. Der Inhaber des Modegeschäft „Viviane Mende“ – ebenfalls nur wenige Meter entfernt an der Krefelder Straße – klagt, im vergangenen Jahr hätten Unbekannte eine Schaufensterscheibe sogar mit einem Gullideckel eingeworfen. „Bei den ersten beiden Versuchen hielt das Glas noch stand, dann haben sie es an einer kleineren Scheibe versucht“, sagt Gerd Ohren, dem das Gebäude gehört. Auf den Reparaturkosten sei er sitzen geblieben. Auch den Boden musste er neu verlegen lassen.