Neuss: Kürzungen an Verbände reduziert
Pauschale Förderung wird in drei Jahren heruntergefahren.
Neuss. Die Pauschalzuschüsse an die Verbände und Organisationen der Wohlfahrtspflege, im städtischen Haushalt als "Geschäftsstellenzuschüsse" ausgewiesen, werden nicht wie von der Verwaltung vorgesehen 2011 komplett gestrichen. Im Sozialausschuss setzten sich CDU und FDP mit ihrer Mehrheit durch: Demnach wird der zur Kürzung vorgesehene Gesamtbetrag von knapp 200 000 Euro im nächsten Jahr sowie 2012 um jeweils 25 Prozent und 2013 dann um 50 Prozent gekürzt. Die übrigen Fraktionen im Ausschuss hatten den Zuschuss komplett erhalten wollen, bis die Ergebnisse der Sozial- und Jugendhilfeberichts vorliegt. Das wird wohl 2013 soweit sein.
Grundsätzlich einig waren die Politiker, mittelfristig verstärkt von der Pauschal- auf die Projektförderung zu setzen. Dafür aber sei zunächst zu klären, was wo zu welchen Kosten getan werde. Auch die Frage der Verlässlichkeit wurde immer wieder betont.
Sozialdezernent Hahn verteidigte seine Sparvorschläge. Es sei bislang "ein Buch mit sieben Siegeln", welche Wirkung durch die Geschäftsstellenzuschüsse überhaupt erzielt würden. Diese Art der Förderung sei "ein Anachronismus". Die teils harsche Kritik der Verbände an den Kürzungsvorschlägen wies er zurück. Auch beim Sparen, so Hahn, wünsche er sich die Mitwirkung der Verbände; die Gespräche mit den Betroffenen seien aber oftmals ergebnislos verlaufen.
Einmütig zurückgewiesen wurde von Sozialausschuss der Plan der Verwaltung, den Zuschuss von 100000Euro an die Schuldnerberatung von SKM (Sozialdienst Katholischer Männer) und Diakonisches Werk komplett zu streichen. Die Verwaltung hatte begründet, diese Beratung sei Aufgabe des Kreises. Nun sollen Gespräche mit der Kreis darüber geführt werden, ob die Kosten für alle bestehenden Angebote übernommen werden können. Die Zuschüsse der Stadt aber bleiben für 2011 in voller Höhe bestehen.