Neuss: Neubau - Romaneum nimmt Gestalt an
VHS und Musikschule könnten Ende 2011 in das fertige Gebäude umziehen.
Neuss. Noch bedarf es ein wenig Phantasie, sich das fertige Romaneum auf dem ehemaligen Busbahnhof vorzustellen. Derzeit sieht es noch wüst aus auf der Baustelle, doch es geht sichtbar voran. Man kann bereits erahnen, wie offen sich der Platz an der Hymgasse künftig präsentieren wird.
Vom Wendersplatz kommend mag vielen der Rohbau wuchtig vorkommen, doch der dreigeschossige Komplex soll sich städtebaulich harmonisch in die Innenstadtachse einfügen.
So sehen es zumindest die Pläne der Arbeitsgemeinschaft Frauenrath/Nesseler/Grünzig vor, die das PPP-Verfahren für sich entscheiden konnte und den Neubau errichtet.
Die Investorengemeinschaft finanziert das ambitionierte Bauprojekt, die Stadt erstattet die Investition 20Jahre lang über Mietzahlungen.
Die Arbeiten auf dem Areal hatten sich immer wieder verzögert, als Hauptbremser fungierte die eigene Stadtgeschichte. Die Überreste einer 22 Meter langen Bunkerröhre parallel zur Hymgasse mussten beispielsweise in einem zeitraubenden Verfahren schonend abgesägt und verfüllt werden, um dort die Römerfunde nicht zu beschädigen.
Neue Nutzer auf diesem geschichtsträchtigen Platz werden bekanntlich Volkshochschule, Musikschule und die Fern-Uni. Das Bildungshaus soll im Spätherbst nächsten Jahres fertig sein. "Volkshochschule und Musikschule können voraussichtlich zum Jahresende 2011 in das Gebäude einziehen", schätzt Stadtsprecher Peter Fischer.
Im Inneren wird es drei große Veranstaltungsräume geben. Neben dem großzügigen Foyer sind zahlreiche (teils schallgedämmte) Unterrichts-, Vortrags- und Arbeitsräume sowie eine Lehrküche, Zeichensäle, ein Gymnastikbereich und eine Bibliothek geplant. Ein Teil der Räume wird von VHS und Musikschule abwechselnd genutzt.
In der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses Anfang September wurde zudem einstimmig beschlossen, einen Veranstaltungsraum im Romaneum nach der Museumsstifterin Pauline Sels zu benennen. "Damit erfährt Pauline Sels eine verdiente, wenn auch späte Ehrung", freut sich Ratsherr Roland Kehl (Grüne) über die Entscheidung.