Neuss: Selbst kehren statt zahlen

Strassenreinigung: Die Regelung zur Probe bleibt. Die Stadt reinigt nur die großen Straßen.

Neuss. Es heißt ja immer: Neue Besen kehren gut. Das ist eine Weisheit, die viele Neusser jetzt wortwörtlich nehmen müssen. Denn nach einer zweijährigen Probezeit hat die Verwaltung dem Umweltausschuss einen Bericht zur Neukonzeption der Straßenreinigung vorgelegt. Und darin heißt es: Die kleinen Straßen werden auch künftig selbst gefegt.

Seit Januar 2005 wird das neue Konzept getestet. Es soll die Reinigung flexibler und dadurch sehr viel bedarfsorientierter machen. Für die Bürger bedeutet das Folgendes: Die Gebühren für Straßenreinigung und Winterdienst fallen weg. Dafür müssen aber alle, die an Straßen mit geringer Verkehrsbelastung wohnen, den Besen selbst in die Hand nehmen.

Die Erfahrung habe gezeigt, dass gerade die kleinen Straßen durch die Anlieger selbst effektiver sauber gehalten werden, heißt es im Bericht. Zweimal im Jahr kommt aber auch dort die Abfall- und Wertstofflogistik (AWL) vorbei und nimmt eine Grundreinigung vor. Gibt es viele Bäume in diesen Straßen, kommt sie bei Bedarf auch öfter.

Hört sich soweit alles ganz gut an, doch viele Neusser wissen über ihre neuen Pflichten offenbar nicht Bescheid. "Es gibt in der Tat ein Informationsdefizit, obwohl alle Bürger dazu Post im Briefkasten hatten", sagt Lothar Richers vom Umweltamt.

Der Ausschuss stimmte mit Mehrheit dafür, die Regelung wie in der Probephase weiterzuführen.