Vereine in Neuss Fünf Schützenvereine feiern gleichzeitig

Neuss · Fünf Vereine - fünf Veranstaltungen: Am vergangenen Wochenende kehrte ein Stück Normalität zurück.

Festakt der Further Bruderschaft mit (v.l.) Präsident Jochen Hennen, Schützenkönig Heinz-Josef Bittner und Frau Ursula, Robert Hoppe, Bürgermeister Reiner Breuer und Jörn Neßlinger.

Foto: Andreas Woitschützke

Das letzte Wochenende im Oktober nutzten insgesamt fünf Vereine, um zu feiern, zu ehren und wieder einmal nach den coronabedingten Ausfällen im vergangenen Jahr zusammenzukommen.

Das Further Festwochenende, organisiert von den Further St.-Sebastianern, war ein voller Erfolg, obwohl das Wetter zumindest am Samstag nicht mitspielte. Nach zwei ausgefallenen Schützenfesten waren viele Bruderschaftsauszeichnungen zu vergeben. Brudermeister und Präsident Jochen Hennen war mehr als zufrieden mit der Resonanz. Sie ist für ihn ein Beweis dafür, „dass das Coronavirus uns nicht geschafft hat.“ „Wir haben mit dem Festwochenende einen Impuls für die gesamte Region gesetzt“, erklärte Presse-Schütze Thomas Loebelt.

Es war schon gut losgegangen am Freitagabend mit der DJ-Party im Festzelt. Am Samstag kamen knapp 2000 Menschen ins Festzelt. Niemand beschwerte sich, dass nur Genesene oder Geimpfte Zutritt hatten, es bildete sich eine Schlange bis zur evangelischen Kirche. Als „The Realtones“ zum Tanz aufspielten, war es fast wie früher. Der Höhepunkt des Abends dürfte für viele Besucher der Showact der Fantastic Fanfares gewesen sein. Am Sonntag ging es im Festzelt weiter: Bundestagsabgeordnete Hermann Gröhe war da, der Landtagsabgeordnete Jörg Geerlings, der Diözesanbundesmeister Robert Hoppe und Volker Meierhöfer als Präsident der Grefrather Schützen. Bürgermeister Reiner Breuer war zuvor von Brudermeister Jochen Hennen dafür kritisiert worden, dass kein Vertreter für den neu gebildeten Nordstadt-Ausschuss zugelassen wurde. Breuer ging in seiner Rede darauf ein, er versicherte folgendes: „Eure Stimme hat Gewicht, auch ohne formalen Sitz.“ Applaus erntete Breuer, der die Pandemie als „eine der schwersten Krisen der Nachkriegszeit“ bezeichnete, als er dazu aufrief, sich gegen Corona impfen zu lassen.

Nach dem gut besuchten Gottesdienst gestern waren die Schützen in Uniformen und mit ihren Fahnen zum Festzelt marschiert. Natürlich mit dabei: Schützenkönig Heinz-Josef Bittner mit Königin Ulla und Prinz Nils I. Reinartz.

Zahlreiche Ehrungen von Schützen standen auf dem Programm

Nach zwei ausgefallenen Schützenfesten mussten viele verdiente Schützen nachträglich geehrt werden: 70 Jahre dabei ist August Weber vom Grenadierkorps, 65 Jahre Rolf Walge. Mit dem Schulterband zum St.-Sebastianus-Ehrenkreuz wurde Ehrenmitglied Wilfried Fahle ausgezeichnet. Neuer Träger des St.-Sebastianus-Ehrenschilds ist Heinz-Josef Bittner.

Die Interessengemeinschaft der Schausteller im Rhein-Kreis unter ihrem Vorsitzenden Josef Kremer hatte eine beachtliche Kirmes organisiert mit 52 Schaustellern – an Schützenfesten kommen an die 90 Aussteller. Der Verein „Einigkeit“ Elvekum feierte am Wochenende zwar auch, blieb aber unter sich. Nach einer Generalversammlung und einem Umtrunk mit Damen und Livemusik war Schluss. Gäste sind im nächsten Jahr wieder willkommen, wenn dann hoffentlich die Feier zum 100-jährigen Bestehen (2020) nachgeholt werden kann. Einen Tanzabend am Samstag hatte die Schlicherumer Kameradschaft in der Dorfkneipe organisiert.

Ein mehrtägiges Programm hatte der Heimatverein Rosellen auf die Beine gestellt. Los ging das am Freitagabend mit einer Generalversammlung, zu der ein Rekordbesuch von 120 Aktiven verzeichnet werden konnte. Gesprochen wurde unter anderem über die Planungen für 2022, wie Dreck-weg Tag, Trecker-Treffen oder Karneval. Samstagabend wurde dann die „Statt“-lichste Party im Neusser Süden“ mit 517 Gästen gefeiert, und am Sonntag die Jubilare von 2020 und 2021 geehrt. „Es war ein rundum gelungenes Fest. Alle waren froh, wieder ein wenig feiern zu dürfen. Und obwohl wir eine 3G-Einlassregel hatten, war es letztendlich eine 2G-Veranstaltung“, sagte Jörg Döhring, Vorsitzender des Vereins.

115 Schützen kamen am Freitag zur Generalversammlung der Schützenbruderschaft St. Peter und Paul Rosellerheide-Neuenbaum ins Festzelt. Brudermeister Heinz Meuter betonte in seinem Rückblick, dass trotz Corona die Aktivitäten der Bruderschaft nicht zum Erliegen gekommen seien, und er nannte unter anderem die Erneuerung des Matthiaskreuzes sowie die Einrichtung der Schützenampel. Erfreut konnte Kassierer Rüdiger Bamfaste verkünden, dass es in der Corona-Zeit keine Austritte gegeben habe. Außerdem gab es Teilneuwahlen, bei denen alle Amtsinhaber wieder gewählt wurden. „Wir hatten ja durchaus Bedenken, ob alles so klappt wie geplant, aber wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf. Auch die Tanzveranstaltung am Samstag war gut besucht“, sagte Brigitte Pieper, Beisitzerin Öffentlichkeitsarbeit.